Kolumne

Gary berichtet: «Pausen»

Gary Nordmann besucht die 2. Flexklasse in der SEK3. Er hat eine Hörbehinderung und liebt Gebärdensprache, Turnunterricht und Texte schreiben.

In der SEK3 im Schulhaus Hans Asper, in meiner Lieblingsschule, habe ich sechs bis acht Pausen am Tag. Einerseits freue ich mich auf die Pausen, da befehle ich der Uhr, schneller zu laufen. Leider passiert das nicht. Und das zum Beispiel auch ausgerechnet im Fach Geometrie! Das hat allerdings verschiedene Gründe. Andererseits will ich keine Pausen und schon gar keinen Schulschluss. Dies vor allem im Fach Turnen.

Es gibt eine besondere Pause in der Woche. Da bin ich für die Spielkiste verantwortlich. Mein Job gefällt mir sehr gut und ich mache das schon seit einem Jahr. Jedes Halbjahr melden sich neue Freiwillige. Ich bin auch immer einer von ihnen. So funktioniert die Spielkiste: Die Verantwortlichen der Spielkiste nehmen ein Depot von einem Schüler oder einer Schülerin entgegen. Diese wiederum dürfen etwas aus der Kiste nehmen. Es können auch Lehrer etwas ausleihen, aber die sind meistens um diese Zeit schon zu müde, um sich in der Pause zu bewegen.

Einmal pro Woche gibt es in der Zehn-Uhr-Pause einen Pausenkiosk, organisiert von der SEK3, wo man «Znüni» kaufen kann. Man muss nicht immer sein eigenes Geld mitnehmen, man bekommt einen Bon für den Pausenkiosk, wenn man folgende Sachen erledigt: Hörende und schwerhörige SchülerInnen (TIO) können fünf Gebärdenwörter in der Eingangshalle vor dem Monitor üben und anschliessend einem verantwortlichen, gehörlosen Schüler oder dem CO-Institutionsleiter Herrn Bachmann zeigen. Die Schüler der Flexklasse helfen den Hörenden dabei, die fünf Gebärdenwörter zu zeigen. So bekommen die Hörenden auch einen Bon. Die Gehörlosen, welche auf der Wohngruppe übernachtet haben, können ihren Bon einfach nehmen. Bei so vielen tollen Pausen ist es doch verständlich, dass es meine Lieblingsschule ist, oder?

Auch interessant