Wenn hörbehinderte Menschen durch eine neue technische Anpassung, etwa ein Cochlear Implant (CI) oder ein erstes Hörgerät, plötzlich wieder deutlich mehr als zuvor hören, muss sich das Gehirn erst an die neuen Geräuschmuster gewöhnen.
Gerade für die CI-Träger vermitteln die ersten Wochen in der neuen Geräuschkulisse das subjektive Gefühl, dass man sich an diesen empfundenen Lärm nie gewöhnen würde. Selbst der Musiker Sting hat sein Hörgerät mit der Begründung abgelehnt, dass er damit viel mehr hörte als gewünscht. Eine gute Einstellung und Anpassung vorausgesetzt, ist das Gehirn jedoch in der Lage, die zunächst fremdartig empfundenen Geräuschmuster in vertraute Klangbilder zu übersetzen und besser auszufiltern.
Diese Anpassungsleistung setzt eine gewisse Übungszeit voraus. Eine von der Asklepios Klinik Heidelberg entwickelte App kann nun dabei helfen, sich an das neue Hören heranzuwagen. In der App sind die Übungen wie ein Quiz aufgebaut, bei der man das jeweilige Geräusch per Klick richtig zuordnen muss. Das hilft dabei, die Unterschiede zwischen ähnlichen Geräuschmustern zu erkennen. Je nach bereits vorhandener Hörfähigkeit lassen sich unterschiedliche Schwierigkeitsgrade auswählen. Auch das Hören und Verstehen gesprochener Worte wird trainiert. Alle Schwierigkeitsgrade der gesprochenen Textpassagen sind von dem bekannten Schauspieler Bjarne Mädel eingesprochen worden. Die App «Asklepios Hörtraining» lässt sich kostenfrei aus den App Stores für die gängigen Systeme beziehen. Und für alle, die kein Smartphone oder Tablett besitzen, gibt es das Training auch als CD-Version.