Technik

Gadget im Test: Das Basslet

Das neue Wearable «Basslet» stand in der hearZONE mehrfach im Fokus. Nun konnte das neue Gadget, welches Musik auf die Haut transportiert, erstmals getestet werden. MIT GEWINNSPIEL bis zum 15. Juni 2017!!!

Wer kennt das? Man ist auf einer Party, Musik laut aufgedreht und stellt sich vor die großen Lautsprecher. Der Bass jagt einem durch den ganzen Körper. Das Beliner Startup Lofelt mit Daniel Büttner und Gwydion ap Dafydd hat nach dem Erfolg auf der Crowdfunding-Plattform Kickstarter ein Armband entwickelt, das Musik fühlbar macht. Man könnte fast meinen, ein transportfähiger Bass.

In Gedanken ist es merkwürdig, sich ein portables Vibrations-Armband vorzustellen. Überhaupt Frequenzen im Bassbereich am Arm zu spüren. Das produzierte Basslet könnte nahezu aus dem Arsenal der James-Bond-Gadgets stammen. «Wir wollten ein leistungsstarkes Premium-Produkt mit einem hohen Tragekomfort entwickeln», so Daniel Büttner. Das Basslet lässt sich wie eine Uhr anlegen. «Das Handgelenk ist für das Basslet der optimale Platz: Es hat eine ebene Oberfläche und ist gleichzeitig hochempfänglich für Berührungen.» Gwydion ap Dafydd, Chefentwickler des Berliner Unternehmens, ergänzt: «Hinsichtlich seiner Leistung und seiner Kompaktheit ist das Basslet einzigartig auf dem Markt.»

Das Vibrations-Armband kommt in schlichtem Design daher, und es wiegt nur 34 Gramm. Dazu kommt ein kleiner Clip mit einem Gewicht von 10 Gramm. Der Clip ist mit dem Vibrations-Armband verbunden und sendet das Audiosignal direkt an das Armband. Mit einem 3,5 mm Klinkenstecker wird der Clip an das Audiogerät oder Smartphone angeschlossen. Der Kopfhörer wird an die Klinkenbuchse des Clips angeschlossen. Der Clip fungiert so als eine Schnittstelle. Mit zwei eingebauten, kleinen Magneten lässt sich der Clip an das Armband anheften und bequem aufladen. Wer ein zweites Basslet verwendet, braucht nur den zweiten Clip an den ersten anzuschliessen. Der Kopfhörer wird dann am zweiten Clip angeschlossen. Praktisch.

Wenn das Basslet erst einmal vibriert, fühlt es sich merkwürdig und fremd an. Mit nur einem Armband lässt sich das Gefühl als ein kurzes Vergnügen bestätigen. Ein Basslet an einem Arm liefert aber nicht das gleiche Erlebnis wie bei beiden zwei Armen mit je einem Basslet. Wenn an beiden Armen ein Basslet getragen wird, merkt man in kurzer Zeit, dass das Musikerlebnis deutlich authentischer ist. Ein Basslet dürfte für potenzielle Nutzer enttäuschend ausfallen und keinen Kaufgrund auslösen. Daher wollten auch viele Käufer gleich zwei Stück davon haben.

Es gilt festzuhalten, dass nach geraumer Zeit Bassinstrumente und Schlagzeug klar zu differenzieren sind. Gerade bei vielen hörbehinderten Nutzern ist das Musikhören mit einem Kopfhörer und zusätzlichen Hilfsmitteln wie Induktionsschleife oder das iCom nach wie vor ein Soundbrei. Das Basslet kann hier Abhilfe schaffen. Am Anfang ist die Wahrnehmung noch fremd – oder neu. Mit der Zeit entwickelt sich dann ein Gefühl für das Basslet. Die LoSound Engine überträgt Frequenzen von 10-250 Hz. Musikbegeisterte können die Musik neu entdecken.

Die Stärke der Vibration ist anhand der beiden Magnetknöpfe seitlich individuell einstellbar. Die Vibrationsstärke dürfte gerne stärker sein. Ein Fehler, den viele Nutzer bei der Erstverwendung machen werden, ist, auf das Basslet zu drücken, mit der Hoffnung, mehr zu spüren. Das macht das Gefühl eher dumpf als angenehm. Wird das Basslet ein bisschen lockerer am Arm befestigt, so dass es auf dem Arm ‹tanzen› kann, stellt sich ein besseres Musikerlebnis ein.

Das Anbringen des Basslets erweist sich noch als mühselig. Ein Klettverschluss würde das Anbringen deutlich vereinfachen. Dies sind jedoch die einzigen Kritikpunkte, die auf das Basslet zurückfallen. Bei voll aufgeladenem Akku hält das Basslet 4-6 Stunden durch.

Ein Fazit aus dem neuen Gadget zu ziehen, ist schwierig. Denn das Nutzererlebnis hängt auch ganz individuell von der Person ab. Exzessive Musikliebhaber werden am Basslet eine große Freude verspüren. Bei hörbehinderten Nutzern hängt es ebenso von der Person ab. Wer aber Musik liebt und lebt, sollte nicht darauf verzichten. Aktuelle Alternativen auf dem Markt, die besser und kompakter sind, gibt es aktuell noch keine.

Verkaufsstart in Deutschland ist im März 2017. Ein Basslet gibt es für 199,00 Euro. Wer das Basslet nur aus Spaß und Neugier ausprobieren will, sollte sich vorher gut überlegen, ob eine Investition sinnvoll ist. «Wir haben das Basslet auch schon mit hörbehinderten Studenten getestet und begeisterte Reaktionen erhalten», sagt Gwydion ap Dafydd. «Besonders wegen der Präzision, mit der es Musik in spürbare Schwingungen übersetzt.»
www.lofelt.com


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