Sport

Parkour in Berlin mit Janis Geiger

Janis Geiger begeistert sich für die kunstvolle Art der Fortbewegung. Der französischen Trendsportart Parkour.

Janis Geiger ist Parkourläufer. Erst kürzlich hat er seine Ausbildung zum Coach bei ParkourONE abgeschlossen und arbeitet nun als Coach mit unterschiedlichen Teilnehmergruppen. «Ich benutze die Lautsprache oder bei Gehörlosen die Gebärdensprache. Oder ich passe mich Blinden an oder Rollstuhlfahrern. Das ist ganz unterschiedlich», erklärt Janis. Bereits in seiner Kindheit war Janis sportlich sehr aktiv. Daher hat er auch seinen Gebärdennamen und ballt seine Hand zu einem ‹Y›.

«Früher als ich klein war, habe ich Windsurfen geliebt. Da benutzte ich häufig dieses Handzeichen. Auf den alten Fotos habe ich diese Pose immer wieder gesehen», erzählt er. Darum benutzt er die beiden Finger oft bei seinen vielfältigen sportlichen Aktivitäten, beim Snowboarden, Bouldern oder auch Skifahren. Ein hörender Bekannter machte ihn einmal auf Parkour aufmerksam, erzählt Janis im Gespräch: «Mit dem Parkour habe ich im Jahr 2008 angefangen.» Vor 4 Jahren trat er schließlich dem ParkourONE- Team bei und brachte den Vorschlag mit ein, den Gehörlosen Parkour zu vermitteln und ihnen Unterricht zu geben. «Das Team fand die Idee super, dann habe ich eine Ausbildung zum Coach angefangen», erzählt Janis begeistert.

Die Aufgaben als Coach wahrzunehmen empfand Janis zu Beginn seiner Lehrtätigkeit als anstrengend. Aber er ist glücklich darüber, seinen Teilnehmern etwas weitergeben zu können. Sie lernen die fünf Werte der TRuSt- Philosophie kennen. Diese hat das TRuST- Team sinnbildlich an einer Hand definiert: Die Konkurrenzfreiheit (Daumen), Vorsicht (Zeigefinger), Respekt (Mittelfinger), Vertrauen (Ringfinger), Bescheidenheit (kleiner Finger). Alle Werte erfordern Mut. Daher symbolisiert die zusammengeballte Hand zur Faust den Mut, diese Werte umzusetzen und das Leben selbst in die Hand zu nehmen.

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Janis vermittelt seinen Teilnehmern diese Philosophie, um ihnen Empowerment zu geben. Durch die Verinnerlichung der Werte lernen die Teilnehmer den respektvollen Umgang miteinander und mit sich selbst. Sie lernen die Gefahren richtig einzuschätzen und auch, dass es Hindernisse gibt, die nicht überwunden werden können. Denn im Parkour ist der Weg das Ziel. Es geht nicht darum, waghalsige Experimente auszuprobieren und sich mit anderen zu messen. Es geht darum, sich selbst und die unmittelbare Umwelt besser kennenzulernen, sich kreativ zu entfalten und dabei möglichst effizient von A nach B zu gelangen.

«Die Schwerpunkte beim Parkour sind Zeitersparnis, Kraftersparnis, Sicherheit und Schnelligkeit», so Janis. Einen Dresscode gibt es beim Parkour nicht. Jeder entscheidet selbst, was er trägt. Wichtig ist es, sich in der Kleidung wohl zu fühlen und Bewegungsfeiheit beim Training zu haben. Ursprünglich ging es beim Parkour darum, möglichst schnell vor einer Gefahr zu fliehen. Die sogenannte Méthode naturelle wurde von George Hébert Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelt und von David Belle auf das städtische Leben übertragen. Er verfolgte dabei den Gedanken, sich durch eine Umgebung zu bewegen und dabei Hindernisse durch reine Körperkraft zu überwinden. Mit seiner Gruppe ‹Yamakasi›, die er 1997 gründete, wurde die Trendsportart weltweit bekannt.

Mehr Informationen zum Parkour sind über die Webseite des ParkourONE-Teams erhältlich: www.parkourone.com. Mach mit und erkunde durch das Parkour die Möglichkeiten, dich draußen anders zu bewegen, als du es bisher getan hast oder schau dir eine der Shows an. Seit 2005 werden von TRuST Shows für Messen, Produktpräsentationen, Abendgalas, Shoperöffnungen sowie Firmenfeiern angeboten. Die Choreographie der Parkourläufer vermittelt die Kernbotschaften «Präzision, Kreativität und Agilität». Janis Geiger ist sich sicher: «Wenn ihr einen Traum habt, könnt ihr diesen Traum auch erreichen. Man fängt immer klein an, bis man Schritt für Schritt etwas umsetzen kann. Einen Traum zu verwirklichen braucht Zeit. Aber alle können es schaffen, egal, ob hörend, schwerhörig oder gehörlos.»

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