Menschen

Der Mann hinter «THINK.»

Dominik Nimar, der Mann hinter dem Kurzfilm «THINK.», räumte am «FilmFestival - Munich 2016» doppelt ab. Mit hearZONE spricht er über seine Liebe zum Filmemachen und seinen kreativen Geist.

Seit wann bist du hörbehindert? Wurde bei dir Hirnhautentzündung (Meningitis) diagnostiziert wie bei so vielen unter uns?

Dominik Nimar: Ich bin seit dem 4. Lebensmonat aufgrund einer Hirnhautentzündung hörbehindert.

Du bist ein ausgebildeter Mediengestalter. Welcher Teil der Mediengestaltung ist dein Favorit? Deine Spezialität?

Dominik: Als ausgebildeter Mediengestalter Digital und Print beschäftige ich mich vorwiegend mit der Gestaltung und Aufbereitung verschiedener Druckprodukte. Mein Liebling bzw. meine Spezialität ist die Visualisierung von Logos.

Stößt du in der Mediengestaltung auf Barrieren? Wenn ja, welche? Gab es eine schwierige Situation betreffend der Kommunikation?

Dominik: Es kann vorkommen, dass ich den einen oder anderen Kunden nicht richtig verstanden habe. Jedoch stellt es für mich kein großes Problem dar, da ich mit meinen Kunden schriftlich in Kontakt stehe (durch sehr viele E-Mails).

Du hast einen Erfolg mit deinem Kurzfilm «THINK.» erzielt und durftest zwei Preise – 1. Platz und Publikumspreis beim Deaf Film Festival Munich 2016 im vergangenen Mai 2016 abräumen. Wie hast du dich gefühlt, als man dich aufrief und du die Preise entgegennehmen durftest? An wen richtete sich deine Dankesrede? Einige Tränchen verloren?

Dominik: Es war eine tolle Erfahrung, an diesem Wettbewerb teilzunehmen und mein Dank gilt insbesondere meinem Team, das mit mir den Film realisiert hat. Beim Aufruf wurde mir zunächst nicht klar, ob wir wirklich gewonnen haben, daher war es schon eine kleine Gänsehaut-Stimmung. Als wir am Ende zwei Preise gewannen, waren wir sehr stolz auf unsere Leistung.

Wirst du an weiteren Kurzfilm-Wettbewerben teilnehmen? Wie sieht es mit europaweiten und internationalen Wettbewerben für Hörbehinderte aus? Gibt es welche?

Dominik: An Wettbewerben dieser Art habe ich ein großes Interesse. Falls die Möglichkeit besteht und es auch zeitlich passt, würde ich an jedem Wettbewerb teilnehmen.

Es gibt mehrere Kurzfilmwettbewerbe für Hörbehinderte, sowohl europaweit als auch international. Woher stammen deine Kenntnisse rund ums Filmemachen? Was hat dein Interesse auf diesem Gebiet geweckt? Vielleicht ein Film, der dich berührt hat?

Dominik: Generell interessierte ich mich schon als kleines Kind fürs Filmemachen. Allerdings mit dem Traum, irgendwann ein Schauspieler zu werden. Später erkannte ich, dass ich viel lieber hinter der Kamera als vor der Kamera stehe. Da ich in meiner Ausbildung einen anderen Bereich (Druckvorstufe, Gestaltung und Technik) erlernte, fing ich an, mich nebenbei auch für Film und Animation zu interessieren. Ich bin Autodidakt und lerne vieles aus dem Internet und schaue mir verschiedene Tutorials an. Filme begeistern mich, weil die Art und Weise, wie man Geschichten erzählt, ganz unterschiedlich sein kann.

Wer sind deine künstlerische Vorbilder? Woraus schöpfst du Inspiration?

Dominik: Ich schaue zu den Regisseuren, Steven Spielberg und Quentin Tarantino, auf. Auch von den Bildern des Kameramannes, Emmanuel Lubezki, lasse ich mich viel inspirieren. Dazu bin ich ein Fan von YouTuber Zach King und verfolge seine Videos mit großer Begeisterung.

Was sind Deine berufliche Ziele und Träume?

Dominik: Mein Traum ist es, einmal durch die ganze Welt zu wandern und jeden Moment auf der Erde mit meiner Kamera festzuhalten.

Stell Dir vor, du darfst in irgendeinen Ort mit künstlerischem Flair ziehen. Auf welchen Ort in Deutschland, Europa und weltweit würde deine Wahl fallen? Welcher der drei gewählten Orte zieht dich am ehesten an und warum?

Dominik: Wenn das so wäre, würde ich an erster Stelle nach Berlin ziehen. Berlin ist die Stadt der Künstler, Freidenkenden, Kreativen und Visionäre. Ich könnte mir eine Zusammenarbeit mit vielen Leuten vorstellen, die eine ähnliche Leidenschaft aufweisen.

Oder stell dir vor, du erhältst ein einmaliges Angebot aus Hollywood, kurzzeitig am Filmset mitarbeiten zu dürfen. Auf welchen Regisseur oder Kinematografen würde deine Wahl fallen und warum?

Dominik: Die Wahl würde eindeutig auf Steven Spielberg fallen. Mit seinen intensiven Geschichten ist er für mich einer der besten Regisseuren der Welt. Als Kinematografen bevorzuge ich Emmanuel Lubezki, der bereits 3 Oscars in Folge als bester Kameramann gewinnen konnte.

Interessierst du dich auch für was anderes als Mediengestaltung und Kinematografie?

Dominik: Ja, ich koche gerne und spiele in meiner Freizeit Fußball. Verreisen und mit Freunden feiern gehen gehören auch zu meinen Lieblingsbeschäftigungen.

Was soll hinsichtlich Hörbehinderung verbessert werden, um dir den Einstieg in die künstlerischen Welt zu erleichtern?

Dominik: Mehr visuelle Kommunikation (durch Untertitel, Gebärdensprache) und die Akzeptanz hörbehinderter Menschen/Künstler gegenüber hörenden Menschen.

Möchtest du noch etwas loswerden?

Dominik: Was auch immer ihr euch erträumt: Glaubt an euch selbst und arbeitet hart für den Erfolg! So lernt ihr die Sonnenseite des Lebens kennen!

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