Familie Rindlisbacher erzählt über ihre Erfahrungen mit Silvan

Menschen

«Silvan soll sich verstanden fühlen und so sein, wie er ist»

Die Familie Rindlisbacher befürwortet eine freie Schule. Ihr siebenjähriger Sohn Silvan ist hörbehindert und fühlt sich in der freien Schule von seinen Mitschülern so angenommen, wie er am liebsten ist – er selbst.

Als Silvan das Licht der Welt erblickte, schaute er seine Eltern gefühlte zehn Minuten intensiv an. «Er mochte unsere Nähe. Wir beide trugen ihn Tag und Nacht bei uns. Er brauchte diese Sicherheit», erklärt der Vater Mario gerührt. Auch nachts war er oft unruhig, weinte viel und suchte die Nähe zu seinen Eltern. Tagsüber liebte Silvan es, mit seinen neugierigen blauen Augen seine Umgebung zu erkunden, jede Bewegung und Vibration im Raum zu erspüren. Aus diesem Grund entschloss sich sein Vater Mario dazu, sich mit zwei Pfannendeckeln hinter die Wiege seines Sohnes zu stellen und sie mit aller Wucht aufeinander zu schlagen. Trotz des scheppernden Geräusches, reagierte Silvan nicht.

Unser Sohn ist gehörlos

Ratsuchend wandten sich die Eltern an ihren Hausarzt, der sie darauf ans Inselspital verwies. Dort wurde die Gehörlosigkeit ihres Sohnes festgestellt, was die Eltern zunächst traurig stimmte. «Wir haben nach Lösungen gesucht, damit wir uns mit unserem Sohn Silvan innerhalb der Familie verständigen können», erzählt die Mutter Mirjam. Hilfe und Unterstützung erhielten sie vom audiopädagogischen Dienst (APD) des Zentrums für Hören und Sprache in Münchenbuchsee. Silvan und auch die Familie wurden wöchentlich liebevoll durch die audiopädagogische Früherziehung begleitet. Über eine gehörlose Gebärdensprachlehrerin erhielten die Eltern Zugang zur Gebärdensprachkultur.

«Mit der Gebärdensprache, tauchten wir in eine neue Welt ein und konnten eine enge Verbindung zu unserem Sohn aufbauen», freuen sich die Eltern. Der bilinguale Weg soll ihrem Sohn alle Möglichkeiten offenlassen. Ihr Sohn Silvan kann selbst entscheiden, in welcher Sprache er sich verständigen möchte. «Silvan soll sich verstanden fühlen und so sein, wie er am liebsten ist — er selbst», erklärt Mirjam.

Die freie Schule

Auch die Wahl der Schulform sollte diesem Anspruch genügen. Die freie Waldschule in Bern ist ein Ort, wo ihr Sohn selbstbestimmt lernen und er selbst sein kann. Da die Gruppe sehr klein ist, sitzen die Schüler bei Gesprächen im Kreis. So kann Silvan von den Lippen absehen und den Gesprächen folgen. Das Ziel der freien Schule ist es, das Vertrauen der Kinder in ihre eigenen Fähigkeiten zu stärken. Mit einer gesunden Portion Selbstvertrauen konnte der kontaktfreudige Silvan viele neue Freundschaften schliessen.

Die Eltern sind stolz auf Silvan, der sich sehr lebendig in der Gebärdensprache ausdrücken kann. «Schon als Silvan noch ein kleiner Junge war und mit seinen Händen sprach, war das jedes Mal bezaubernd. Da ist so viel Ausdruck in seinem Gesicht und seinen Händen», erzählen seine Eltern.

Silvan gebärdet
Vogel

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