Calvin Young auf Weltreise

Der Gedanke, auf Weltreise zu gehen, ist uns allen nicht fremd. Jeder dachte einen kurzen Moment daran, die Welt zu erkunden. In die grenzenlose Freiheit abzutauchen und das zu tun, wonach einem ist. Raus aus dem Alltagsstress. Aufstehen. Arbeiten. Essen. Schlafengehen. Oft fehlt auch der nötige Mut, den Schritt für eine Weltreise zu wagen. Oder die Angst umgibt einen, dass etwas schief geht. Manche halten an ihrem Alltag so stark fest, dass sie sagen: «In ein paar Jahren mache ich vielleicht eine Weltreise.» Nach 50 Jahren wurde noch nichts getan. Man blickt zurück auf sein Leben und merkt rasch, dass man seine Freiheiten nicht genutzt hat. Calvin Young hat den Schritt gewagt, aus seinem Alltag zu entfliehen und genießt nun jede Sekunde seines Lebens.

Aber wer ist dieser Calvin? Calvin wuchs in einer gehörlosen Familie in Texas auf. Er war vor Beginn seiner Reise nur von Gehörlosen umgeben. Obschon er einen guten Beruf ausübte, später eine eigene Firma mit 7 gehörlosen Angestellten führte, war Calvin mit seinem Leben nicht zufrieden. Die Reiselust in ihm wuchs wie Unkraut. Eines Tages entschied sich Calvin, sein altes Leben hinter sich zu lassen und den Sprung in ein neues zu wagen: mit einer Weltreise.

Anfangs bereiste Calvin verschiedene Länder und kehrte wieder nach Hause zurück. Reisen war schon immer Bestandteil seines Lebens. Von seinen Reisen erstellte der junge Texaner Kurzvideos und veröffentlichte sie auf Facebook. Die Resonanz seiner Facebook-Freunde war positiv. Seine Freunde wünschten sich mehr von solchen Videos. Und so fand Calvin das Potenzial, Arbeit und Reisen auf seiner Weltreise zu verknüpfen, indem er Videos, Fotos und Reportagen von seinen Reisestationen macht.

Seine heutige Facebook-Seite «Seek the World» mit über 100.000 Fans eröffnete er erst später im Jahr 2015. Davor reiste er schon ein halbes Jahr ohne eine Berichterstattung im Internet. So hat Calvin die perfekte Schnittstelle in seinem Leben gefunden: Reisen und Arbeiten miteinander kombinieren.

Im Februar 2015 kam er in Indien an und lernte die indische Kultur kennen. Nach mehr als drei Monaten Indien zog es ihn im Mai 2015 weiter nach Puerto Princesca, Hauptort auf der philippinischen Insel Palawan, wo er die Unterwasserwelt entdecken durfte. Im Juni 2015 ging es nordwärts auf die koreanische Halbinsel. Zunächst war die südkoreanische Hauptstadt Seoul sein Ziel. Auf Jeju Island, Südkorea, besuchte er eines der sieben Weltwunder, die Vulkaninsel Hallasan. Im Juli 2015 ging es zurück nach Europa, wo er dann durch Belgien und die Niederlande reiste. Ein Abstecher nach Istanbul lag im August 2015 ebenfalls noch drin.

Mutig, abenteuerlustig, neugierig, gerissen – der Abenteurer hinterlässt nur positive Eindrücke in den Social-Media-Kanälen. Das zeigt auch das Wachstum seiner Fangemeinde. Noch im Juni 2016 waren es 40.000 Fans, ein Jahr später verdreifachte sich diese Zahl fast. Jeden Monat in einem anderen Land. Fast jede Woche wieder in einer anderen Stadt. Berge, Landschaften, das Meer, Metropolen, Wälder, Gletscher – alles, was dem jungen Calvin möglich ist, erforscht und lebt er leibhaftig. Dinge, die uns verwehrt sind. Wir verspüren Neid, wenn wir von ihm erfahren. Aber auch Respekt. Zweifellos ein Vollblut-Globetrotter. Klettern, Bungee-Jumping, Wassersurfen, Seilspringen, Paragliding – der junge Mann hat Mut. Unterwegs nur mit einem Rucksack, der nur die notwendigsten persönlichen Dinge und seine Kamera enthält, besuchte er auch schon die Drehorte der Hobbit-Filme in Neuseeland, tauchte tief im griechischen Meer vor Santorini, hielt sein Fahrrad auf dem Gipfel Lovcen in Montenegro in die Luft, war mit einem Pferd in Cappadocia unterwegs, entdeckte die bunte Insel Burano in der Lagune von Venedig oder kletterte am Fox Glacier in Neuseeland. All die Momente, die er binnen kurzer Zeit erleben durfte, sind kaum noch aufzuzählen. Wenn Calvin über seine Reise gebärdet, muss er zuerst kurz überlegen, was er gerne erzählen möchte.

Insgesamt betrat Calvin drei Kontinente und 38 Länder. Und noch immer ist er unterwegs. Man stellt sich die Frage: «Wie finanziert er das?». Für Calvin kein großes Geheimnis: durch Arbeit. Richtig. Calvin arbeitet jeden Tag während seiner Reise, indem er Videos, Fotos und Reiseberichte verkauft, teils auch vor Ort mit Reiseführern und Hotels verhandelt. Seine Währung ist sein mediales Können, das ihm einen erheblichen Vorteil verschafft. Im Grunde benötigt man für ein Jahr Reisen im Schnitt nur 15.000 bis 20.000 Euro pro Person, wenn man alle spartechnischen Facetten berücksichtigt. Um eine Weltreise zu starten, braucht man also nicht Millionär zu sein – im Gegenteil. Ein Rucksack, Füße zum Trampen und ein zwischenmenschliches Geschick genügen.

So lädt Calvin regelmäßig auf seinem YouTube-Kanal und auf Facebook neue Videos hoch, die den ZuschauerInnen neue Inputs liefern. Er möchte uns zeigen, dass wir diese Dinge, die er erlebt, auch erleben können – wenn wir nur wollen. Calvin appelliert: «Reisen ist das Beste was du für dich tun kannst. Jeder kann Reisen, egal ob reich oder arm. Ich glaube an dich!»

Calvin kann es sich schwer vorstellen, mit dem Reisen aufzuhören. Ihm gefällt die neue Freiheit, die er voll auskostet. Seine Erzählungen verlocken uns, über eine Weltreise nachzudenken – vielleicht sogar eine zu planen. Wer eine Weltreise planen möchte, muss umfangreiche Vorbereitungen treffen und bürokratische Hürden überspringen. Auch gilt, sich nicht von Freunden und Verwandten beeinflussen zu lassen. Wenn du eine Weltreise starten möchtest, dann plane sie und starte sie auch. Erkunde die Welt, stärke deinen Charakter und wachse an den Erfahrungen, die du sammeln kannst. Du kannst das!