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Bernd Werner auf dem Jakobsweg

Bernd Werner hat den Jakobsweg gemacht. Im April 2017 startete er von Porto und wanderte 255 Kilometer bis nach Santiago de Compostela.

Bernd Werner wohnt in Wehrheim und hat den Jakobsweg erfolgreich bewältigt. Der Jakobsweg ist ein Weg für Pilger der nach Santiago de Compostela (Spanien) führt. Im Anschluss daran pilgern die Mutigen weiter nach Portugal. Bernd Werner hegte schon lange den Wunsch, den Jakobsweg zu gehen und erzählt, dass es verschiedene Wege gibt. «Einer davon ist der Jakobsweg aus Frankreich kommend mit 800 Kilometern. Dafür muss man etwa 6-8 Wochen Urlaub planen. Zudem wollte ich meine Familie für einen solch langen Zeitraum nicht verlassen.», so Bernd. «Daher ließ ich erst einmal von der Idee ab.»

Zu einem späteren Zeitpunkt meldete sich ein Kollege aus Portugal, der ihm von einem verkürzten Jakobsweg berichtete. Von Santiago de Compostela nach Portugal mit einer Länge von 250 Kilometern. Zwei Wochen Urlaub wären dafür notwendig. Bernd sah das als eine gute Idee an und nahm sich die Zeit die nötigen Informationen darüber zu sammeln. Dies führte zu seinem Entschluss, den Jakobsweg auf sich zu nehmen. Zu seinen Vorbereitungen vor Antritt der Herausforderung überlegte er sich zunächst, wann und wie er sein persönliches Projekt umsetzen wolle. «Ich habe viel im Internet und in Büchern gelesen und Leute gefragt, die schon gepilgert sind. Alle haben gesagt, es ist besser außerhalb der Zeit des Hochsommers zu pilgern. Viele Pilger sind in dieser Zeit unterwegs», erzählt Bernd. So kamen die Monate März, April und Mai für Bernd in Frage.

Er entschied sich für den Monat März, um die Ruhe beim Pilgern zu genießen. «Es ist ein bisschen kalt und vielleicht kommt Regen. Ich habe nochmals gelesen und überlegt was ich alles brauche. Einen Rucksack, Regenschutz, Schuhe. Was für Schuhe, da hatte ich überhaupt keine Ahnung», so Bernd. Der Rucksack sollte nicht so schwer sein. Bernd empfiehlt nur ein frisches T-Shirt einzupacken, um unnötigen Ballast einzusparen. Denn nach dem Wandern von einem Ort zum nächsten, ist es ja möglich das verschwitzte T-Shirt beim nächsten Gastgeber zu waschen und das frische anzuziehen. Immer im Wechsel. «Das spart viel an Gewicht und da hast du auch mehr Spaß am Wandern», erzählt Bernd.

Zu der Ausrüstung zählt er Wanderstöcke, die wichtig für das Wandern bergab sowie bergauf sind, um Kräfte einzusparen. Für die lange Pilgerzeit gilt es mit den Kräften hauszuhalten. Zu Beginn seiner Reise war Bernds Rucksack acht Kilogramm schwer. Aufgrunddessen hat er bereits vor Antritt des Jakobswegs trainiert und seine neuen Wanderschuhe eingelaufen. Zehn Kilometer betrug seine Übungsstrecke daheim. Nach Abschluss des Jakobswegs empfand er sie als einen Witz im Vergleich zu der Strecke, die er bereits zurückgelegt hatte. «Trotzdem ist es eine gute Vorbereitung», erklärt Bernd.

«Am 07. April 2017 bin ich nach Porto in Portugal geflogen. Von Porto aus gibt es einen Weg in 12 Etappen nach Santiago de Compostela mit einer Gesamtlänge von 255 Kilometern. Im Schnitt bin ich 20-25 Kilometer am Tag gelaufen», sagt Bernd stolz. Die Aussicht auf das Meer in Porto war ein schönes Erlebnis für Bernd. Der Anfang seiner Reise war leicht für ihn. Am Meer entlang ging er über Holzwege und fühlte sich frei. Auf seinem Weg bis zur Grenze Spaniens traf er auf andere Pilger und musste schließlich Berge erklimmen. Das war eine Herausforderung für ihn.

«Es war auf einmal sehr warm. Da hast du keinen Schatten. Es war freies Gelände und die Sonne schien. Es waren 24 oder 25 Grad und ich habe geschwitzt. Ich war gar nicht vorbereitet auf diese Hitze. Dann später in den Bergen bin ich an einem Abhang ausgerutscht», so Bernd. Der Grund war das Geröll. Er verletzte sich dabei seinen Zeh, so dass der Nagel dabei herausriss. Aber er gab nicht auf, ließ sich im Gästehaus verarzten und setzte seine Reise fort, um einerseits den Jakobsweg zu bewältigen und andererseits verschiedene neue Kulturen kennenzulernen.

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