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Im Porträt: Brandon Kazen-Maddox

Der leidenschaftliche Tänzer Brandon ist in Vancouver in den USA aufgewachsen und ist ein GODA, ein hörender Enkelsohn hörbehinderter Erwachsener. Er eignete sich ASL an und lernte die Musik kennen und lieben. Seine Großmutter brachte ihm das Klavierspielen bei und zeigte ihm den Gebärdensprachchor in der Christian Deaf Church (CDC), den sie selbst mit dem Pastor führte.

Der Gebärdensprachchor versetzte Brandon in Begeisterung. Seitdem beschäftigt er sich mit der Kombination von Musik mit Gebärdensprache und erschuf eine Mischung aus Tanz und Akrobatik. Er definiert akrobatischen Tanz in Zusammenhang mit Gymnastik, Capoeira und Material Arts sowie Ballett-Kombinationen aus Pas de bourré und Tombe und einem Rücksprung oder einem gemixten akrobatischen Tanzpass. ASLAD (American Sign Language Acrobatic Dance) konzentriert sich auf die Zusammenführung und Mischung dieser Bewegungen, um neue und interessante akrobatische Tanzkombinationen zu formen.

Für Brandon müssen Körper und Seele mit der Dynamik der Musik Eins sein. Wenn der Rhythmus mit dem Körper synchronisiert ist, muss die Gebärdensprache mit integriert werden und zwar ohne grammatikalische Fehler. Zudem muss die Verständlichkeit der ASL berücksichtigt werden. Dies ist eine enorme Herausforderung. Für die Beine gibt es keine Vorschriften in der Gebärdensprache; das ist der Punkt, an dem Tanz ins Spiel kommt.

Brandon bezeichnet die amerikanische Gebärdensprache als eine visuell-kinetische Sprache, das heißt, dass die Sprache von Natur aus auf Bewegungen, die ein Mensch sieht und gestaltet, beruht. Er weiß, dass viel mehr gestalterische Elemente möglich sind und berichtet, dass die Gebärdensprache weltweit individuell ist. Das ist es, was sie für ihn so wunderbar macht.

Bereits im Alter von vier Jahren begann er das Kunstturnen an der Naydenov Gymnastics und trainierte bis zum zehnten Lebensjahr. In der High School nahm er Unterrichtsstunden im Bereich Chor und Theater und trat schließlich einer Cheerleading-Gruppe bei, um seine bisher angeeigneten akrobatischen Künste weiter auszubauen. Ein Künstler motivierte ihn dazu, nach San Francisco umzuziehen und am professionellen Trainingsprogramm in chinesischer Akrobatik im Zirkuszentrum teilzunehmen. Ganze 9 Monate dauerte das Programm und wurde vom Meistertrainer Lu Yi sowie von Xia Hong Weng geleitet.

Einer von Brandons Zukunftsplänen ist es, die erste inklusive Universität für darstellende Künste zu gründen. Sprachen, Tanz und Musik sowie Gebärdensprache sollen miteinander zusammenfließen. Währenddessen möchte Brandon seinen Masterabschluss in der Tanzausbildung sowie seinen Masterabschluss in ASL Linguistik und Dolmetschen erreichen.

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