So hört die Welt

So hört die Welt in Moldawien

In armen Ländern sind Kinder mit Hörbehinderung auf jede Hilfe angewiesen. Kinder in Moldawien erhalten von Hear the World eine Chance, am örtlichen Leben teilzuhaben.

Das kleine Land Moldawien – oder die Republik Moldau, wie es offiziell heisst – liegt zwischen Rumänien und der Ukraine. Die ehemalige Sowjetrepublik mit ihren etwa 3,5 Millionen Einwohnern gilt als Armenhaus Europas. Während viele Menschen auswandern und ihr Glück im Ausland versuchen, verarmen diejenigen, die bleiben. Etwa 40 Euro monatlich verdient ein Moldawier im Durchschnitt; bezahlte Arbeit ist selten. Weil Wirtschaft und Sozialwesen zusammenbrechen, wurden Krankenhäuser geschlossen – den Menschen fehlt es an medizinischer Versorgung, eine professionelle hörmedizinische Betreuung ist für viele Menschen schlichtweg unerschwinglich. Auch der Zugang zu Bildung ist nicht selbstverständlich, besonders wenn die Kinder gesundheitliche Einschränkungen wie einen Hörverlust haben.

Erfolg in der Schule – trotz Hörverlust…

…das wünschen sich die Schüler der Special School No.12 in Chisinau, eine von insgesamt drei Schulen für Kinder mit Hörverlust in Moldawien. Zwischen sieben und achtzehn Jahre alt sind die rund 100 Kinder, die hier die Schulbank drücken. Meist stammen sie aus sozial benachteiligten Familien. 40 Prozent von ihnen leben mit einem schweren und 60 Prozent mit einem hochgradigen Hörverlust. Ihre Lehrer haben seit der Gründung der Schule im Jahr 1980 vor allem ein Ziel: Die Kinder sollen später einmal die gleichen Chancen haben wie normal hörende Schüler. Dafür unterstützen sie ihre Schützlinge nach Kräften.

Diese Chancen auf Bildung bekommen die Kinder allerdings nur, wenn sie hören können. Nur wenn sie verstehen, was der Lehrer sagt, sind sie in der Lage, aktiv am Unterricht teilzunehmen. Das Problem: Weder Eltern noch Schule können sich die geeigneten Hörlösungen in den meisten Fällen leisten. Deshalb springt die Schweizer Hear the World Foundation als Projektpartner der Schule seit 2016 ein. Sie greift finanziell unter die Arme und stellt Hörgeräte und Ersatzbatterien bereit. Ausserdem stattete die Stiftung die Schule mit drahtlosen Mikrofon-Systemen aus, damit Kinder mit Hörgeräten ihre Lehrer besser verstehen – und sich voll auf den Unterrichtsstoff konzentrieren können. Aber natürlich nicht nur: Auch Tanzen und Singen macht den Kindern mit den neuen Hörhilfen viel mehr Spass.

Eltern und Lehrer helfen mit

Doch mit materieller Unterstützung allein ist es nicht getan. Für einen langfristigen Lernerfolg schult die Hear the World Foundation Eltern wie auch Lehrer. Sie lernen nicht nur den richtigen Umgang mit den Hörhilfen und dem audiologischen Zubehör, sondern auch wie sie ihre Kinder beim Umgang mit den Hörgeräten unterstützen können und worauf sie in der Kommunikation mit ihnen besonders achten sollen.
Für die Kinder der Special School No 12 bedeutet diese Hilfe zur Selbsthilfe viel. Beim letzten Einsatz bedankten sie sich bei dem Team der Hear the World Foundation mit Tänzen und Gesang – was für ein schönes Zeichen dafür, dass die Hilfe genau dort ankommt, wo sie dringend benötigt wird.

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