haus vorderdorf: Hier steht der Mensch im Mittelpunkt
Das haus vorderdorf lädt die Bewohner mit seinem Ausblick in die Appenzeller Landschaft und ihren Bergen zum Spaziergang ein. Für die Heimleitung ist es wichtig, dass die Aussenwelt eng mit dem Innenleben des Alters- und Pflegeheims verknüpft wird.
Ilir und Sabine Selmanaj setzten mit der Übernahme der Heimleitung ihre Vision um, den Bewohnern nach dem Umzug aus den eigenen vier Wänden ins haus vorderdorf, ein individuelles Wohn- und Lebensgefühl zu geben. Sie zogen selbst mit ihren Kindern ins haus vorderdorf ein. Während die Kinder inmitten der Heimbewohner spielten, nahmen sie ihnen ihre Ängste und Sorgen: «Solange wir hier lebten sprachen die Bewohner oft über unsere Kinder und ihre Entwicklung. Nach unserem Auszug beschäftigten sich die Bewohner zunehmend mit ihren Sorgen und Krankheiten», erzählt Sabine Selmanaj.
Aus diesem Grund initiierte die Heimleitung das Projekt «Brückenschlag Jung und Alt», um auch jüngere Menschen ins haus vorderdorf einzuladen und den Austausch zwischen den Generationen zu fördern. So öffnet das Restaurant Veranda zum Mittagessen seine Türen für externe Besucher. Zusätzlich lädt das haus vorderdorf alle zwei Wochen den Kinderhort Trogen zum Begegnungsnachmittag mit den Bewohnern ein. Es wird musiziert, gebacken oder gebastelt. Die Kinder entfalten bei den gemeinsamen Aktionen ihre begeisternde Kreativität und stecken die Senioren mit ihrer Freude für die kleinen Dinge im Leben an.
Die individuellen Wünsche und die Bewahrung der Eigenständigkeit liegt der Heimleitung und den Mitarbeitern am Herzen. «Das Füttern und Beobachten der Geissen in unserem Garten ist für die Bewohner immer wieder ein besonderes Erlebnis und stärkt ihre Naturverbundenheit», erzählt Ilir. Die Bewohner nutzen die Appenzeller Landschaft zum Wandern und erhalten durch die umfassende Betreuung bei verschiedenen Freizeit- und Beschäftigungsangeboten, die Möglichkeit ihr Leben bis ins hohe Alter möglichst selbständig und individuell zu gestalten. Um auf die individuellen Bedürfnisse der Bewohner eingehen zu können, wird von den Mitarbeiter Flexibilität gefordert. Sie sind zu allen Tages- und Nachtzeiten erreichbar und haben stets ein offenes Ohr für die Bewohner, um auf ihre Bedürfnisse einzugehen.
Da das haus vorderdorf ursprünglich als Alters- und Pflegeheim für Gehörlose gegründet wurde und Senioren mit einer Hörbehinderung weiterhin zum breiten Klientel zählen, sind die Mitarbeiter in der Gebärdensprache geschult. Damit bietet das haus vorderdorf den Senioren mit einer Hörbehinderung ein Wohnumfeld an, welches auf ihre kommunikativen Bedürfnisse Rücksicht nimmt. Zusätzlich lädt der wöchentliche Gebärdensprachkurs die Senioren zum spielerischen Austausch untereinander ein. Die Wertschätzung der Bewohner und der Erhalt der Lebensqualität ist das höchste Gut des Alters- und Pflegeheims in der Appenzeller Landschaft in Trogen. Das haus vorderdorf ist auch Mitglied beim Schweizerischen Hörbehindertenverband Sonos.