Der australische Medizin-Professor Graeme Clark, Wegbereiter für die revolutionäre Technologie des Cochlea-Implantats (CI), wurde für sein Lebenswerk mit dem „Hear for Life Award“ ausgezeichnet. Graeme Clark ist der Erfinder des Mehrkanal-Cochlea-Implantats, welches 1978 erstmals einem ertaubten Menschen ermöglichte, wieder zu hören.
Den „Hear for Life Award“, mit dem der Hamburger Innocentia-Verlag herausragende Forscher- und Unternehmerpersönlichkeiten auf dem Gebiet der Hörrehabilitation ehrt, nahm Professor Graeme Clark in München entgegen, wo er derzeit anlässlich der 13. Internationalen Konferenz über Cochlea-Implantate und andere implantierbare audiologische Technologien (18. bis 21. Juni) aufhält. Erst im vergangenen Jahr hatte Graeme Clark den „Lasker-DeBakey Clinical Medical Research Award“ erhalten.
30 Jahre ist es her, als der erste Mensch ein CI trug
Vor genau 30 Jahren wurde in Deutschland erstmals ein Mensch mit einem Cochlea-Implantat (CI) versorgt, unterstützt durch die Niederlassung von
Cochlear Deutschland. Wie in vielen anderen Ländern der Welt eröffnete das CI seitdem tausenden gehörlos geborenen Kindern sowie hochgradig hörgeschädigten bis völlig ertaubten Kindern und Erwachsenen den Zugang zur Welt des Hörens und der gesprochenen Worte. Vorreiter für die bahnbrechende Technologie dieser Innenohrprothese war der australische Medizin-Professor Graeme Clark (78), Gründer des Instituts für HNO-Heilkunde an der Universität Melbourne.
Angeregt durch die Ertaubung seines Vaters war Professor Clark bereits als junger Mann fest entschlossen, eine Technologie zu entwickeln, die Menschen mit einem schweren bis an Taubheit grenzenden Hörverlust das Hören ermöglicht – trotz der damals in medizinischen Fachkreisen weit verbreiteten Skepsis gegenüber der Machbarkeit eines solchen Vorhabens.
Das erste mehrkanalige Cochlea-Implantat taucht auf
Nach Jahren intensiver Forschungsarbeit implantierte Professor Clark 1978 das erste mehrkanalige Cochlea-Implantat der Medizingeschichte. Empfänger war der Australier Rod Saunders, der mit 46 Jahren vollständig ertaubt war. Einige Wochen nach dem Eingriff wurde das Implantat eingeschaltet – und Rod Saunders konnte nach vielen Jahren erstmals wieder hören.
Das Forscherteam um Professor Clark entwickelte sich weiter, und schließlich wurde das Unternehmen Cochlear Limited gegründet – der heutige Weltmarktführer auf dem Gebiet implantierbarer Hörlösungen. Inzwischen leben weltweit hunderttausende hörgeschädigte Menschen mit einer Hörlösung von Cochlear.
Für seine bahnbrechende Forschungsarbeit wurde Professor Clark bereits vielfach geehrt. So hatte er im vergangenen Jahr den „Lasker-DeBakey Clinical Medical Research Award” erhalten.
Mit dem nun an Professor Clark verliehenen „Hear for Life Award“ werden herausragende Persönlichkeiten aus Wissenschaft und Hörgeräteindustrie geehrt, die mit ihrem langjährigen Wirken einen maßgeblichen Beitrag zur Hörrehabilitation leisteten. Bisherige Preisträger des vom Innocentia-Verlag (Hamburg) verliehenen Awards waren die Unternehmer Erik Westermann (Widex, Dänemark) und William F. Austin (Starkey, USA) sowie Professor Roland Laszig, Gründer des international renommierten Implant Centrums Freiburg.