Wirtschaft

BriHo – Häkeln mit Herz

Sie hat ihr Talent für das Häkeln entdeckt und sich vor einiger Zeit selbstständig gemacht. Die Existenzgründerin erzählt hearZONE mehr aus ihrem Geschäftsleben.

Britta Hommel nimmt ein Knäul Wolle und ihr Häkel-Werkzeug in die Hand. Sie beginnt eine Mütze aus Wolle für den kommenden Winter zu häkeln. Maßgerecht und ganz nach den Wünschen ihrer Kundin gefertigt, einzigartig eben. Diese ist sehr zufrieden mit der Arbeit von Britta und natürlich mit ihrer neuen Kopfbedeckung.

Die gelernte Hochbauzeichnerin entdeckte ihr Häkeltalent im November 2014 rein zufällig. Zu Weihnachten wollte sie handgemachte Geschenke verteilen. Dabei machte ihr das Häkeln so viel Spaß, dass sie sich entschied, dies zu ihrem Hauptberuf zu machen. «Häkeln ist wie Mathematik. Da kann nicht viel schiefgehen», lacht sie. Im Februar 2015 legte sie mit «BriHo – Häkeln mit Herz» den Grundstein für ihr Unternehmen. «In einem festen Angestelltenverhältnis wäre ich nicht so flexibel. Durch die Selbstständigkeit kann ich meine Zeit frei einteilen. Habe auch mehr Zeit für meine Familie, die mir sehr am Herzen liegt», erklärt Britta.

Für Ihre Kunden häkelt die hörbehinderte Britta fast alles: Mütze, Schal, Loopschal, Stulpen oder Kleidung für ihre Kinder. Die Kunden dürfen die Wolle sowie Muster in einem Katalog selber auswählen. Die Wollqualität wird sorgfältig geprüft. Die breite Produktpalette steigert das Interesse ihrer Kunden und generiert mehr Aufträge. Auch bietet Britta Beratungen in Deutscher Gebärdensprache (DGS) an. Sie will damit Kommunikationsprobleme mit hörbehinderten Kunden abbauen. Die Kommunikation mit hörenden Kunden erfolgt durch ihren Arbeitsassistenten. «Ich bevorzuge generell keine bestimmte Zielgruppe. Ob hörbehindert oder hörend – ich arbeite in beiden Welten sehr gerne», erklärt die Textilgestalterin.

Den Schritt zur Selbstständigkeit hat sie mit einem Sprung ins kalte Wasser gewagt. Hilfe erhielt sie von ihrem Berater Benjamin-Régis Klein von FAFD (Financial Advice for Deaf) und von «Die Macher der Zukunft», der sie in Kundengewinnung, Geschäftsführung, Beratungen und Verkaufsgespräche schulte. Ihren Berater kann sie heute wärmstens anderen Existenzgründern empfehlen.

Heute kann Britta stolz von sich sagen, ein erfolgreiches Unternehmen zu führen. Seit der Gründung entwickelt sich ihr Unternehmen kontinuierlich. Heute zählt sie über 3.600 «Gefällt mir»-Angaben auf ihrer Facebook-Fanseite «BriHo Design». Mut, Organisation, sinnvolle Pläne und Disziplin gehören für Britta zu den wichtigsten Kompetenzen, um ein Unternehmen auf Erfolgskurs zu halten. «In der Selbstständigkeit gibt es aber auch mal schlechte Tage. Das gehört dazu», ergänzt sie. «Mein Tipp dazu: Stecke nicht deinen Kopf in den Sand, sondern mach einfach weiter und beiße dich durch.»

Konkurrenz belebt das Geschäft, meint sie. Britta wünscht sich aber zwischen den Existenzgründern einen fairen und respektvollen Umgang. «Das Geschäft gegenseitig zu zerstören ist nicht der Sinn einer guten Marktwirtschaft», sagt Britta streng.

Für Existenzgründer hat sie einige Ratschläge. Sie ist überzeugt davon, dass eine gründliche Planung von Beginn an ein guter Schritt zum Erfolg ist. Zudem empfiehlt sie, verschiedene Messen zu besuchen und sich mit anderen Existenzgründern auszutauschen, um neue Erfahrungen in der Geschäftswelt zu gewinnen. «Kontakte sind das A und O in einem Geschäftsleben», gebärdet Britta ernst. «Jeder, egal ob mit oder ohne Hörbehinderung, kann seine Ziele in die Tat umsetzen.»

Ihr langfristiges Ziel ist es, die Geschäftswelt zwischen hörbehinderten und hörenden Menschen zu verbinden und beide Welten gut zu bedienen. So wird Britta Hommel demnächst ein öffentliches Geschäft in Schweinfurt eröffnen.

www.britta-haekeln.de

www.fb.com/Brihodesign

Auch interessant