#deafjob

Arbeitslosigkeit: Frederick Bendel verlor fast jede Hoffnung

Frederik Bendel sieht sich in seiner Zukunft als Buchalter in einem selbst erschaffenen Rennauto. Einige Schritte in Richtung Ziel hat er bereits unternommen.

Im Projektbüro in Essen trafen der gebürtige Kölner Frederik und ich aufeinander. Er erzählte über sein Arbeitsleben, wie die Chancen da für ihn stehen und gab mir einen Einblick in sein Leben. Er bezeichnet sich als einen Menschen, der für vieles offen ist und gern Blödsinn macht.

Seit der Grundschule erlernt er die Gebärdensprache. Er empfindet sie als barrierefreies Kommunikationsmittel, denn ohne CI, kann er sich weiterhin mit seinen Mitmenschen unterhalten. Zudem empfindet er es auf Partys sehr angenehm die Gebärdensprache als Kommunikationsmittel zu verwenden. Brüllen ist nicht mehr notwendig. Oder wenn er einfach mal nichts mehr hören möchte, beschreibt Frederik. Mal ist er mit Hörbehinderten zusammen unterwegs, aber auch ab und zu mit Hörenden. «Es gibt keinen Unterschied für mich, da gibt es kein schlecht und kein gut. Es kommt halt auf die Person an, wie die ist», erklärt er.

Nach der Grundschulzeit an der Johann Joseph Gronewald Schule in Köln besuchte er die Realschule in Dortmund, verließ diese aber schon nach zwei Jahren und machte stattdessen an der Johann Joseph Gronewald Schule in Köln seinen Hauptschulabschluss. Im Anschluss daran besuchte er das Berufsbildungswerk in Neuwied für ein Jahr und probierte verschiedene Bereiche aus, um seinen Traumberuf zu finden. Am Rheinisch Westfälischen Berufskolleg in Essen holte er innerhalb von zwei Jahren die mittlere Fachreife nach. Frederik gefiel es gut, dass die Schule zwei Parallelklassen bildete. Eine in der Unterricht in Lautsprache erteilt wurde, in der anderen wurde in Gebärdensprache unterrichtet. So konnte jeder in die Klasse seiner Wahl gehen. «Ich wählte die Klasse mit Unterricht in Lautsprache», so Frederik.

Nach der Schule absolvierte er eine Ausbildung zum Bürokaufmann, obwohl er Mediengestalter Digital & Print oder Mediengestalter Bild & Ton werden wollte. Aufgrund der vielen Absagen, die er erhielt, bewarb er sich für die Ausbildung als Bürokaufmann. Während seiner Ausbildung war er zum ersten mal in einer Schule für Hörende. «Jedoch war ich sprachlos wie schnell die Klasse sich mir angepasst hat, sogar die Lehrer», so Frederik freudig. Auch im Alltag hat er Dank seines CIs kaum Probleme. Er ist in der Lage zu telefonieren. Doch bei einer zu hohen Geräuschkulisse gelingt ihm dies nicht mehr.

In der Zwischenzeit arbeitete er bei McDonald’s in Frechen. «Bei McDonald´s und während der ersten Ausbildung hatte ich keine schönen Erlebnisse», sagt er betrübt. Er hat mal eine Ausbildung abgebrochen, aus privaten Gründen. Laut aktuellem Stand, ist er nun in einer Ausbildung in einer anderen Firma und wird diese durchziehen. «Das steht fest», so Frederik ernst. Später möchte er einen schicken Anzug tragen und als Buchhalter arbeiten. «Da ich gerne am Computer arbeite und auch in diesem Bereich fit bin, in der Software», so Frederik.

Sein größter Traum ist es, ein eigenes Rennauto mit seinen eigenen Händen zu erschaffen und verschiedene Rennstrecken im Ausland zu befahren. Denn seit seiner Kindheit begeistert sich Frederik für Autorennen. Zunächst spielte er gern auf seiner alten Playstation 1 Spiele rund um das Autorennen. Später kaufte er sich ein Auto, Baujahr 1991 und schraubt seitdem gerne an seinem Auto herum.Wechselt u.a. Kühler, Scheinwerfer und Schürze aus, um seinem Traum ein Rennauto zu besitzen, näher zu kommen. Außerdem besucht er verschiedene Auto-Treffs, wo er mit neuen Leuten Kontakte knüpft, Erfahrungen austauscht und auch zusammen am Auto bastelt. «Man muss nur einfach den Mut aufbringen, um das auszuprobieren, dadurch wird man schlauer und man lernt viel», sagt er begeistert.

Auch interessant