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Geschlechtsumwandlung: von Mann zu Frau

Jana fühlte sich als Mann nicht wohl. So entschloss sie sich, eine Geschlechtsumwandlung zu vollziehen. Heute fühlt sie sich als Frau wohl und hat ihre Identität gefunden.

Jana kommt aus Wolfsburg und konnte sich kürzlich ihren größten Traum erfüllen: einem Leben als Frau. Sie ist damals als Mann zur Welt gekommen und fühlte sich im falschen Körper gefangen. Sie fühlte sich nicht nur in ihrem Körper wie in einem Raum eingeschlossen, sondern sie fühlte sich auch unter der Fittiche ihrer Eltern ihrer Lebensfreiheit beraubt. Es gelang ihr nicht, ihre berufliche Erfüllung zu erlangen. Zwar wollte Jana sich zuerst als Köchin behaupten. Da dies aber aufgrund fehlender Zusagen von Arbeitgebern nicht klappte, entschied sie sich für den ihr nächstliebsten Beruf: einer Arbeit im Büro.

Ein Berufswunsch, der von ihrer Mutter nicht unterstützt wurde. Der starke Einfluss der Sachbearbeiterin von der Agentur für Arbeit trug dazu bei, dass sich Jana beruflich umorientieren musste und eine Ausbildung zur Schneiderin begann. «Es gibt viele Gehörlose, die dasselbe Schicksal erleiden mussten und Depressionen deswegen haben. Das weiß ich. Viele sind eingeschränkt in ihrer Berufswahl, weil sie nicht frei entscheiden können. Sie halten das dann aus, alles Notwendige zu erlernen, bis sie die Prüfung bestanden haben. Finden dann aber keine Arbeit. Einige ja. Das ist sehr unterschiedlich», so Jana. Um ihrer depressiven Missstimmung zu entfliehen und ein erfülltes Leben anzufangen entschloss sie sich dazu, sich ihren größten Traum zu erfüllen. Mit einigen bürokratischen Hürden, wie wir das in Deutschland kennen.

Bevor Jana ihre Geschlechtsumwandlung durchziehen konnte musste sie 100 Fragen beantworten und ein paar Anekdoten aus ihrem Leben erzählen. Es wurden Fragen zu ihrer Kindheit gestellt und dazu, wie sie aufgewachsen ist. Auch ihre Gefühlslage interessierte die Behörden. Die Unterlagen landeten schließlich beim Amtsgericht. Vier Wochen später wurde ihr die Namensänderung anerkannt. Der erste Schritt in ihr neues Leben war getan. Jana konnte nun ihren weiblichen Namen in alle Pässe, die sie hatte, eintragen lassen. Ein halbes Jahr später bekam sie ihre Geschlechts-Operation. Die Kosten des operativen Eingriffes wurden vollständig von Janas Krankenkasse übernommen.

«Ich kenne die Inhalte aus dem Leben eines Mannes, habe mich damit aber nicht wohl gefühlt. Das hat mich seelisch sehr mitgenommen, im falschen Körper zu sein. Jetzt läuft es besser. Ich bin sehr froh darüber, kann Kosmetik nutzen und mich voll und ganz als eine Frau fühlen», erzählt Jana freudig. Sie hat auch keine Schmerzen mehr von der OP und beim Geschlechtsverkehr bemerkt sie keinerlei Einschränkungen. Sie verrät, dass es ein ganz neues Gefühl ist, den Geschlechtsverkehr als Frau zu erleben. Sie beschreibt es als Rausch, der ihr durch den gesamten Körper geht. Einen Rausch, den sie als Mann in der Form nicht hatte. An ihrer Oberweite fehlt es noch. Aber das wird auch noch kommen. Schritt für Schritt geht sie in ihr neues Leben. Einem Leben als Frau.

Für ihre Entscheidung hat sie Akzeptanz und Toleranz wahrgenommen. Die Menschen haben Respekt vor ihr. Daher bereitet ihr die Geschlechtsumwandlung keine Probleme. «Klar ist, das heute viel mehr möglich ist. Es gab einen Wandel zu mehr Toleranz. Seit den letzten 10 Jahren ist das Leben moderner geworden. Bis heute.» Sie beschreibt, dass in der heutigen Zeit alles besser ist als vorher, das wäre für sie eindeutig. Da man das vorher nicht so kannte mit dem Gefühl im falschen Körper. In jedem Fall fühlt sie sich positiver eingestellt nach der OP. «Jetzt ist alles positiver geworden und ich fühle mich zu 100% wohl. Ohne Schmerzen. Auch die gute Laune kam zurück, nachdem ich aus dem Gefängnis ausbrechen konnte. Es ist wie in einer neuen Welt für mich», erzählt Jana.

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