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«In Australien war es lustig, fröhlich und angenehm»

Von einen Moment auf den Anderen flog Carolin nach Australien. Heute konzentriert sie sich auf ihr Studium und liest gerne Mangas. Sie erzählt.

Die gebürtige Dresdnerin Carolin Werner ist in einer hörbehinderten Familie aufgewachsen und besuchte den hörenden Kindergarten in Dresden. Die Grundschule absolvierte sie von der 1. bis 4. Klasse ebenfalls in Dresden auf einer hörenden Schule. Danach ging sie auf das Martin-Andersen-Nexö-Gymnasium bis zur 12. Klasse und machte dort auch das Abitur.

Danach pausierte sie ein halbes Jahr, arbeitete bei Hallo-Pizza und belegte für drei Monate Pizzen. Nach dem Kurzzeitjob begann Carolin in Berlin ein Studium im Fach Biotechnologie, welches sie nach zwei Wochen abbrach, weil sie mit ihrem damaligen Freund von einem Moment auf den anderen nach Australien flog. Zehn Monate später -wieder in Deutschland- blieb Australien in guter Erinnerung.

Ihre Reise begann in Sydney und die Reiseroute folgte der Ostküste des australischen Kontinents nach Cairns entlang. Auch arbeitete sie fünf Monate auf dem Feld im Hinterland, sah den Great-Barrier-Riff, und genoss die Zeit im Ausland. «Ich würde wieder gerne nach Australien gehen», zeigt sich Carolin begeistert. «Ich fand Deutschland nie besonders. In Australien war es lustig, fröhlich und angenehm.»

Sie kam wieder zurück. 2013 begann Carolin in Bonn ein Praktikum beim gehörlosen Dirk Rohwedder und analysierte verschiedene Insekten und ihre Gattungen. «Das Praktikum war sehr interessant. Wir analysierten und archivierten Flügel, Beine und viele weitere Besonderheiten der Insekten», erzählt die 24-jährige junge Frau. Nach dem Praktikum zog es Carolin nach Chemnitz, wo sie im Oktober 2014 ihr Studium im Bereich Chemie begonnen hat.

Das Studium, welches sie Ende 2017 beenden wird, steht im ihrem Fokus. «Ich konzentriere mich auf das Studium. Wie es nach dem Studium weitergeht? Da bin ich mir noch nicht sicher», sagt Carolin. «Vielleicht werde ich noch das Masterstudium im Bereich Chemie anschließen.» Weiter zu studieren würde Carolin nur zwei weitere Jahre kosten.

Nebst ihrer turbulenten Zeit im Studium verbringt Carolin viel Zeit mit ihrer Freundin in Dresden. Zusammen mit ihr spielen sie unterwegs Pokémon Go, machen lange Spaziergänge und spielen zusammen mit Freunden Badminton. Besonders auffallend ist die große Manga-Sammlung in ihrem Zimmer. Sie wohnt in einer Wohngruppe mit zwei anderen Personen. Ihre Faszination für Mangas geht weit zurück, als sie noch die Grundschule besuchte. «Mich begeistern Mangas. Ich finde sie faszinierend und die Geschichten gefallen mir», lacht Carolin.

In ihrem Zimmer beherbergt sie rund 80 Mangas. Pokémon, Mario Kart und sonstige Nintendo-Spiele gehören nebst Mangas auch zu den kleinen Dingen, die sie begeistern. Auch fährt sie gerne Einrad.

Auf die Frage, wie sie ihre Zukunft gestalten möchte, denkt sie kurz nach und antwortet. «Ich könnte mir vorstellen, wieder nach Australien zu gehen oder sogar nach Kanada», lacht Carolin. «Ein Haus mit einer eigenen Familie, darin viele Haustiere, kann ich mir sehr gut vorstellen. Mir gefällt es da, wo ich gerne bin. Es fällt mir schwer, irgendwo hinzuziehen, wo ich noch nicht war.»

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