Kultur

Jennifer Schäffer als einzige CODA für «Austrian’s Sign Model» nominiert

Zum ersten Mal wurde eine CODA an einer kulturellen Veranstaltung von den Zwillingsbrüdern Arne & Björn Blumeier nominiert: Austrian's Sign Model. Die Nominierung sorgte für einige Bedenken unter Hörbehinderten. Jennifer Schäffer reagiert ganz cool auf die Kritiken. Im Gespräch mit hearZONE äußert sie sich dazu.

Hallo Jennifer! Wie bist Du zur Nominierung von «Austrian’s Sign Model» gekommen?

Jennifer Schäffer: Meine Freundin, die selber mitmachen wollte, hat mich zu einer Teilnahme bewegt.

Du beherrschst als Hörende (CODA) die Gebärdensprache. Wie kommt es dazu?

Jennifer: Meine Eltern sind beide hörbehindert (Vater gehörlos, Mutter schwerhörig). So hatte ich den Vorteil, mit der Gebärdensprache aufzuwachsen. Sie nahmen mich auch oft an kulturelle Treffen oder Veranstaltungen der Gebärdensprachgemeinschaft mit. Bis heute stehe ich noch mit vielen in Kontakt und unternehme auch gerne vieles in der Gebärdensprachgemeinschaft.

Fühlst Du Dich als Teil der Gebärdensprachgemeinschaft?

Jennifer: Natürlich sehe ich mich als Teil der Gebärdensprachgemeinschaft. Genauso fühle ich mich auch! Denn ich kenne die Belange und Barrieren hörbehinderter Menschen und wie es ist, solidarisch stark zu sein. Nur gemeinsam können wir etwas bewirken!

Die Nominierung eines CODA, bzw. Du, wurde von Kritikern negativ aufgefasst. Wie gehst Du mit dieser Kritik um?

Jennifer: Anfangs gab es einige Missverständnisse, die von Deaf Stars geklärt wurden. Ich bleibe selbst ruhig und gehe das Ganze entspannt an.

Möchtest Du den Kritikern etwas sagen bzw. loswerden?

Jennifer: Ich möchte jeden Einzelnen wissen lassen, dass ich mich nicht unterkriegen lasse! Weiterhin werde ich für meine Träume und Ziele kämpfen, egal wie schwer es manchmal sein mag. An die Mitmenschen, die mich unterstützen, muss ich ein großes Dankeschön aussprechen. Danke an euch alle!

Was erhoffst Du Dir bei «Austrian’s Sign Model» bzw. was sind Deine Erwartungen?

Jennifer: Mein Traum und Wunsch ist es natürlich zu gewinnen und damit anderen CODA’s zu zeigen, dass sie vielleicht die nächste Kandidatin werden können. Ich hoffe, dass das Zusammenleben mit den anderen Teilnehmerinnen recht amüsant, lehrreich und aufregend wird.

Möchtest Du noch etwas Bestimmtes an unsere Leserschaft loswerden?

Jennifer: Ich möchte mich bei der Jury und dem Team von Deaf Stars für ihre Unterstützung bedanken – auch, dass ich als einzige CODA mitmachen darf! Ich bin schon sehr aufgeregt und freue mich auf jeden Einzelnen der beim Finale am Freitag, den 6. Mai 2016 ab 20.00 Uhr in der Ruckergasse 30-32, 1120 Wien, dabei ist.

Es sind noch Tickets ab 10 Euro verfügbar unter www.deaf-stars.com.

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