#socialexperiment: Kommunikation
Trifft ein Hörverlust ein, treten ganz viele Kommunikationsschwierigkeiten auf, unabhängig vom Hörstatus. Am Arbeitsplatz. Unter hörenden Freunden. In der Familie. Überall. Selbst mit einer Hörhilfe können diese Kommunikationsschwierigkeiten nicht vollständig abgebaut werden. Die Gebärdensprache ist ein guter Kommunikationskanal für Menschen mit Hörbehinderung.
Doch wie denken hörende Passanten darüber? Wie stellen sie sich eine Kommunikation mit ihren Mitmenschen vor, wenn sie nichts mehr hören? Sind sie mit der Gebärdensprache vertraut? Was können sie sich unter der Gebärdensprache vorstellen? Und was wären die psychischen Folgen für sie, wenn sie mit niemandem kommunizieren können? Ein Gedankenspiel mit harten Vorstellungen. Ein Aha-Effekt entsteht. Genau das, was hörende Menschen brauchen, um die Situation hörbehinderter Menschen besser nachzuvollziehen.
Kommunikation aufbauen
Wie würden die Passanten mit ihren Mitmenschen kommunizieren, wenn sie nichts mehr hören könnten? Mit Händen und Füßen. Mit Gebärdensprache oder mittels Zettel und Stift. Gestik ist eine der weiteren genannten Möglichkeiten der Kommunikation. Einer der Passanten würde ganz normal reden, wie mit einem Hörenden auch. Eine weitere Passantin würde sich mehr auf das Ablesen von den Lippen konzentrieren und selbst über die Lautsprache kommunizieren. Insgesamt sind sich die Passanten darüber einig, mittels Zeichen mitzuteilen, was sie möchten und zur kommunikativen Unterstützung womöglich auf andere Hilfsmittel zurückzugreifen. Bei den Hörenden besteht eine große Bereitschaft die Gebärdensprache zu erlernen.
Die Gebärdensprache
Sind die Passanten mit der Gebärdensprache vertraut. Was können sie sich darunter vorstellen? Man kann vom Mund ablesen und die Gebärdensprache anwenden. Sich irgendwie bemerkbar machen. Ein Passant erinnert sich an das Fingeralphabet. Es gibt bestimmte Zeichen für bestimmte Buchstaben, sagt dieser. Eine Passantin staunt darüber, wie gut sich die Hörbehinderten mittels der Gebärdensprache verständigen können. Bekannt war einer Passantin das Zeichen für «I love you», welches unter den Hörbehinderten hin und wieder mal zur Begrüßung verwendet wird. Es ist ein Kommunikationsmittel, um die Mitmenschen zu verstehen. Weiterhin hatte ein Passant bereits viel mit der Gebärdensprache zu tun gehabt und wusste, dass diese über eine eigene Grammatik verfügt.
Psychische Folgen
Welche psychischen Folgen können sich die Passanten vorstellen, wenn sie niemanden mehr verstehen? Man fühlt sich ausgeschlossen und isoliert. Bekommt gewisse Dinge nicht mehr mit und hat doch gelegentlich das Gefühl es wird über einen geredet, ist der Eindruck einer Passantin im Gespräch. Das Wort Ausgrenzung, fällt hier des Öfteren. Das «Hören» wird von einem der Passanten als sozialer Sinn bezeichnet. Die Kommunikation erfolgt über das Gehör, sagt dieser. Eine Andere befürchtet nicht mehr alles von der Umwelt mitzubekommen und unterinformiert zu sein. Depressionen werden erwähnt, als mögliche Folge. Zudem würde man von den Mitmenschen falsch eingeschätzt z. B. als ‹dumm› abgestempelt, aufgrund falscher Antworten.
FAZIT
Mit «Händen und Füßen» würden die Hörenden kommunizieren, wenn sie nichts mehr hören könnten. Von der Gebärdensprache hatten alle schon einmal gehört. Die Bereitschaft diese zu erlernen ist groß.