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Klangwelten ohne Grenzen

Die Ausstellung «Tuning In – Acoustique de l'émotion» in Genf zeigt, wie Kunst Menschen verbindet, Barrieren abbaut und Klang für alle erfahrbar macht.

Die Ausstellung «Tuning In – Acoustique de l’émotion» findet vom 3. Oktober 2024 bis zum 24. August 2025 im Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmondmuseum in Genf statt. Das Museum ist bekannt für seine inklusive Gestaltung. Klang ist nicht nur, was wir hören. Die Ausstellung zeigt, wie Klang uns auch auf andere Arten berühren kann. Die Kuratorin Elisa Rusca bringt hier ihre Ideen mit den Werken der Künstler Marco Donnarumma und Christine Sun Kim zusammen. Gemeinsam schaffen sie neue Wege, wie Menschen Klang erleben können. Die Ausstellung macht Inklusion spürbar, indem sie barrierefrei gestaltet ist: Videos in Gebärdensprache und fühlbare Kunstwerke schaffen ein Erlebnis, das Gehörlose und Hörende gleichzeitig anspricht.

Klang, der Erinnerungen weckt

Elisa Rusca hat die Ausstellung «Tuning In» konzipiert, inspiriert von der Entdeckung ungenutzter Klangarchive des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz. Sie zeigt, wie historische Tonaufnahmen und Kunst zusammenpassen. Ihre Arbeit verbindet alte Radioprogramme und Objekte aus der Vergangenheit mit moderner Kunst.

«Welche Stimmen bewahren wir? Warum berühren uns manche Klänge so tief?», fragt Elisa Rusca.

Klang in Gebärdensprache

Christine Sun Kim, eine renommierte gehörlose Künstlerin, untersucht in ihren Werken die Beziehungen zwischen Klang, Sprache und visueller Wahrnehmung. In der Ausstellung zeigt sie das Wandgemälde «The Sound of Frequencies Attempting to Be Heavy» und das Video-Diptychon «Tables and Windows». Ihr Wandgemälde zeigt, wie wir uns die Schwere von Klangwellen vorstellen könnten und regt dazu an, Klang nicht nur als auditives, sondern auch als visuelles Erlebnis wahrzunehmen.

Ihr Video-Diptychon beleuchtet die Unterschiede zwischen der Nutzung von Gebärdensprache durch Gehörlose und Hörende. Mit einem präzisen Auge für Details und einem Hauch von Humor lädt Christine Sun Kim dazu ein, über die Vielfalt der Kommunikation nachzudenken. Ihre Arbeiten zeigen eindrucksvoll, dass Klang weit über das Hören hinausgeht.

Klang spüren statt hören

Marco Donnarumma ist ein Künstler, der seinen Hörsinn später im Leben verloren hat. Er zeigt in seinen Werken, wie Klang durch Berührung und Bewegung wahrgenommen werden kann. Zusammen mit anderen Gehörlosen hat er Geräte entwickelt, die Klänge durch Vibrationen fühlbar machen. In seiner Installation «Niranthea» erleben Besucher tiefe Töne, die durch den Körper vibrieren. Sie spüren den Klang, während sie Bilder von isländischen Landschaften sehen. «Ich möchte, dass Gehörlose ihre Wahrnehmung in meiner Kunst wiederfinden und stolz darauf sein können», erzählt Marco Donnarumma.

Kunst für alle

Die Ausstellung an der Avenue de la Paix 17, 1202 Genf zeigt eindrucksvoll, wie Kunst Barrieren abbauen kann. Sie ermöglicht Gehörlosen und Hörenden ein gemeinsames Erlebnis, das die eigene Wahrnehmung von Klang erweitert. «Die Werke laden dazu ein, die eigenen Sinne zu hinterfragen und neue Dimensionen von Klang zu entdecken», ergänzt Rusca. Viele Besucher berichten, dass sie Klang und Gehörlosigkeit nach der Installation mit neuen Augen sehen.

Weitere Informationen finden Sie auf der Website der Ausstellung.

Das Bild zeigt einen weissen Raum aus der Ausstellung. Im Hintergrund sieht man die Klangwellen mit der Schrift «The sound of frequenices attempting to be heavy».