Café Ole mit Sezer Yigitoglu
Sezer Yigitoglu betreibt seit 2012 ein kleines Café im großen Berlin. Wie es dazu kam, erzählt er uns ausführlich.
Das Café Ole ist klein und überschaubar, praktisch und zugleich gemütlich eingerichtet. Und es trägt den Namen seines Hundes.
Sezer Yigitoglu eröffnete am 08. Juli 2012 sein Kleinunternehmen und darf sich seitdem stolzer Besitzer des Cafes nennen. In Firmen, in denen er davor beschäftigt war, entstanden oft komplizierte Situationen während der Arbeit. Darauf wollte er sich nicht mehr einlassen.
«Es wäre doch schön, sich selbständig zu machen», dachte Sezer und tauschte sich mit seinen Freunden über seine Lage aus. Schließlich kam ihnen die Idee, dass er ein Café aufbauen könnte. Sie boten ihm auch ihre Unterstützung an. «Ich habe gedacht, lieber nicht. Vielleicht würde ich das nicht schaffen. Ich versuchte es, und es klappte», so Sezer.
Er hat Formulare ausgefüllt, Anträge gestellt und wie bereits versprochen, jede Menge Unterstützung dabei erhalten. Die Idee, dem Café den Namen seines Hundes Ole zu geben, begründet Sezer damit, dass er bereits sehr lange nach einem guten Namen für das Café gesucht hatte. Als der Vorschlag aufkam, schien der Name allen zu gefallen. Sezer erhielt den Zuspruch seiner Freunde und übernahm so den Namen ‹Ole› für sein Café.
«Informationen, dass ich hier das Café betreibe, gibt es schon länger. Ich habe Marketing betrieben und es wissen auch viele Leute, dass ich hier mein Angebot für sie bereitstelle», erzählt Sezer. Die Gehörlosen finden das Angebot interessant und wollen vorbeikommen. Die Zahl dieser Gäste ist aber noch immer klein. Vielmehr sind es die Hörenden, die regelmäßig sein Café aufsuchen. Für die Kommunikation mit seinen Gästen hat Sezer bereits Lösungen gefunden. Seinen Neukunden versucht er stets den Wunsch von den Lippen abzulesen. Anhand des Mundbildes versucht er festzustellen, ob sie einen Kaffee oder doch eher einen Cappuccino wollen. Vielleicht aber auch etwas ganz anderes? Handelt es sich um Essenbestellungen, bittet Sezer sie darum, ihm auf der Karte zu zeigen, was sie bestellen möchten.
Wenn es doch mal nicht so gut mit der Bestellaufnahme klappt, bietet er seinen Kunden einen Zettel mit Abbildungen einzelner Gebärden an. «Die Hörenden können sich die Zettel auch mit nach Hause nehmen und die Gebärdensprache üben», so Sezer. Auf diesem Zettel sind die wichtigsten Inhalte aufgeführt. «Das Café macht viel Arbeit. Gerade in den Anfängen hatte ich nicht viel Freizeit», erzählt Sezer. Später wurde es für ihn besser. Er konnte etwas Freizeit dazu gewinnen.
Zu seinen Aufgaben zählen das Kuchen backen, die Kaffee-Bedienung, sowie die Zubereitung des Frühstücks. Letzteres serviert der Kellner dann seinen Gästen. Aktuell hat Sezer folgendes Kuchensortiment im Angebot: Himbeerkuchen, Käsekuchen, Möhrenmandelkuchen, Walnusskuchen, Schoko- und Schokokirschkuchen. Sein Angebot bedient viele unterschiedliche Geschmäcker. Er bietet in seinem Café u.a. deutsche, französische, amerikanische, englische und türkische Gerichte an. Selbst Vegetarier kommen bei ihm auf ihre Kosten. Interessiert? Ein Besuch im Café Ole in der Boddingstraße 57 Berlin lohnt sich immer!