Könnten Sie Ihren Beruf noch ausüben, wenn Sie gehörlos sind?
Mit der Kampagne #socialbridge möchte der Schweizerische Hörbehindertenverband Sonos zum Nachdenken anregen. In einer Videoreihe befragte Anika Heinrich Passanten in der Stadt Winterthur. Über 100 Passanten wurden befragt.
Mit der Frage «Könnten Sie Ihren Beruf noch ausüben, wenn Sie gehörlos sind?», versetzen sich die Passanten in ihre eigene berufliche Situation. Sie kennen ihre eigene Tätigkeit und ihre Arbeitsumgebung und wissen für sich selbst am besten was möglich ist, um trotz einer Hörbehinderung ihren Beruf weiter ausüben zu können.
Der Schweizerische Hörbehindertenverband hat nachgefragt. Mit knapper Mehrheit können sich die Passanten vorstellen ihren Beruf weiter auszuüben (7/13). Zwei der Befragten würden ihren Arbeitsplatz so ausgestalten, dass es passt, indem sie auf alternative Kommunikationsmittel zurückgreifen. Zwei andere Passanten arbeiten überwiegend am Computer, weshalb es für sie kein Hindernis wäre. Eine der sieben Passanten würde auf schriftliche Unterlagen zurückgreifen.
Zwei der sieben Passanten finden die Unterstützung des Arbeitgebers wichtig, um mit ihm Lösungen zu erarbeiten. Die übrigen Passanten (6/13) sind der Ansicht, dass sie aufgrund der Gespräche mit ihren Mitmenschen, ihrer Tätigkeit nicht mehr nachgehen können. Darunter eine Assistentin für Gesundheit und Soziales. Für sie ist es wichtig, zu hören, wenn ihre Klienten Hilfe brauchen.
Werden die Kommunikationsbedürfnisse von Menschen mit einer Hörbehinderung am Arbeitsplatz berücksichtigt, ist es für sie möglich im bestehenden Beruf tätig zu bleiben. Leider ist es in der Praxis immer noch so, dass viele Menschen mit einer Hörbehinderung aufgrund ihrer Kommunikationsbarrieren vom Arbeitsmarkt ausgeschlossen werden.