#justdeaf

Steven Ciganek: Bildung im Bereich der deutschen Sprache

Wenn Hörende Steven Ciganek fragen, ob dieser was mit ihnen unternehmen möchte, fühlt er sich wohl. Wenden sie im Gespräch allerdings nicht die Gebärdensprache an, fühlt er sich gelangweilt. Der Grund ist, dass die Informationen an ihm vorbeigehen und er dadurch den Gesprächen der Hörenden nicht folgen kann. Laut Steven kommt es auch schon einmal […]

Wenn Hörende Steven Ciganek fragen, ob dieser was mit ihnen unternehmen möchte, fühlt er sich wohl. Wenden sie im Gespräch allerdings nicht die Gebärdensprache an, fühlt er sich gelangweilt. Der Grund ist, dass die Informationen an ihm vorbeigehen und er dadurch den Gesprächen der Hörenden nicht folgen kann. Laut Steven kommt es auch schon einmal vor, dass Hörende ihn beiseite schieben, da sie keine Lust hätten mit ihm zu gebärden. «Diejenigen mit einem guten Herz, akzeptieren die Gebärdensprache», meint Steven. Früher wurde er von Hörenden unterdrückt, erläutert dies aber nicht näher.

Beim Arbeitsamt fühlte er sich ebenfalls wegen seiner Hörbehinderung diskriminiert. Er erhielt ein Dokument, welches er unterschreiben sollte und bat den Mitarbeiter darum, ihm den Inhalt zu erklären. Dieser wies ihn nur darauf hin, den Text zu lesen. Steven fühlte sich unter Druck gesetzt als der Mitarbeiter ihn darauf hinwies, dass er unterschreiben müsse, da er sonst kein Geld mehr vom Amt erhalten würde. Im Nachhinein stellte sich heraus, dass Steven ein Einverständniserklärung für eine Schulungsmaßnahme mit 8 Wochen Dauer unterschrieb und es nicht um eine Auszahlungssperre ging.

«Ich benötige Barrierefreiheit bzw. einen Dolmetscher», betont Steven. Er erklärt, dass es wichtig ist die Bildung im Bereich der deutschen Sprache zu unterstützen und verrät: «Ich selbst habe bei deutschen Sätzen Schwierigkeiten. Man muss von klein auf geschult werden. Viel lernen, ablesen und gebärden», so Steven. Schließlich gibt es ja auch Gehörlose, die ein höheres Niveau haben, weil sie Bücher lesen.

Auch interessant