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«Ohne Maske kann ich dem Unterricht in der Schule folgen»

Die 13-jährige gehörlose Cyra kommt aus einem gehörlosen Elternhaus und besucht die Oberstufe der Sekundarschule für Gehörlose und Schwerhörige Sek3.

In der Schule verfolgt sie am liebsten den Unterricht mit dem gehörlosen Lehrer Emanuel Nay zur Gehörlosenkultur und Geschichte. Die Sek3 hat das Schutzkonzept solide umgesetzt. Externe Besucher dürfen nur in Einzelfällen mit Terminvereinbarung die Schule betreten. In den Schulzimmern tragen alle LehrerInnen und MitschülerInnen eine Maske und sitzen in genügend Distanz voneinander entfernt. «Wenn wir uns an unseren Platz setzen, dürfen wir die Maske abnehmen», erzählt Cyra. Während des Unterrichts nehmen die LehrerInnen ihre Maske ab, wenn sie mit ihren SchülerInnen gebärden. So wird sichergestellt, dass die SchülerInnen den Unterricht mitverfolgen können und die Unterrichtsinhalte verstehen. «Wenn wir etwas nicht verstehen, dann helfen uns die Lehrerinnen weiter», erklärt Cyra.

Schwindel mit Maske

Cyra gefällt die Maske ohne Sichtfenster nicht. «Ich bekomme Kopfschmerzen und mir wird schwindelig, wenn ich die Maske lange trage», erzählt die junge Schülerin. Auf dem Heimweg am Bahnhof Wollishofen schieben Cyra und ihre Freunde die Maske kurz runter, wenn sie einander nicht verstehen. «Mich ärgert es, dass ich mit der Maske nicht von den Lippen lesen kann», so Cyra.

Arztbesuch mit ihrer Mutter

Als Cyra mit ihrer Mutter beim Kinderarzt war, hat ihre gehörlose Mutter unterstützend den Arzt darum gebeten, seine Maske abzunehmen, damit sie ihn verstehen. «Er weigerte sich, dann bat ich ihn, alles aufzuschreiben und es dauerte lange. Einige Zeit später kam eine andere Ärztin, welche bereit war, die Maske abzunehmen. Ich war so erleichtert», erzählt die Mutter Sabrina. Auch im Alltag gibt es Kommunikationsschwierigkeiten mit der Maske zum Beispiel, wenn Sabrina im ÖV eine Frage an ihre MitfahrerInnen stellen möchte.

Transparente Maske

Mit der transparenten Maske ist der Mundbereich sichtbar, was gehörlosen Menschen dabei hilft, von den Lippen abzulesen. «Ich möchte allen zeigen, dass die transparente Maske positiv ist. So sehe ich die Mimik und verstehe meine Freunde besser. Dann muss ich die Maske auch nicht immer abnehmen und muss mir keine Gedanken wegen Corona machen», so die 13-Jährige.