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Gebärdensprache in der Medizin

Dr. Nadja Pauli, Leiterin der Gynéviva- Praxis in Zürich, setzt auf inklusive Betreuung. Mit Gebärdensprache ermöglicht sie hörbehinderten Patientinnen eine barrierefreie Kommunikation und leistet einen wichtigen Beitrag zur Barrierefreiheit im Gesundheitswesen.

Dr. Nadja Pauli leitet die Gynéviva-Praxis und -Permanence für Gynäkologie und Geburtshilfe in Zürich Stadelhofen. Ihre Praxis versteht sich als ein Ort, an dem jede Frau ganzheitlich und individuell behandelt wird. «Wir bieten das gesamte Spektrum der Gynäkologie und Geburtshilfe an», erklärt sie. Zu den Leistungen zählen Vorsorgeuntersuchungen, Schwangerschaftsbegleitung, Hormonberatung sowie Sprechstunden zu Wechseljahren. Ergänzend gibt es Spezialsprechstunden zu Themen wie Sexualmedizin, Kinderwunsch, Jugendgynäkologie und Kolposkopie, bei der Veränderungen am Gebärmutterhals untersucht werden. Flexibilität ist Dr. Pauli dabei besonders wichtig. «Ein zentraler Bestandteil unserer Praxis sind die Notfallsprechstunden», betont sie. Diese sind an 365 Tagen im Jahr ohne Termin verfügbar, um den Patientinnen in dringenden Fällen schnelle Hilfe zu bieten.

Gebärdensprache als Brücke

Ein Alleinstellungsmerkmal der Praxis ist die Möglichkeit, in Gebärdensprache zu kommunizieren. Während ihres Medizinstudiums belegte Frau Dr. Pauli zwei Semester Gebärdensprachkurse und bietet seitdem diese Kommunikationsform in ihrer Praxis an. «Mir war es wichtig, dass auch Menschen mit Hörbehinderung dieselbe qualitativ hochwertige Versorgung erhalten wie alle anderen», erklärt sie. Der Anstoss kam aus dem Studium, als sie gemeinsam mit Kolleginnen den Kurs besuchte. «Wir erkannten schnell, wie wichtig es für uns als Medizinerinnen ist, auf die individuellen Bedürfnisse der Patientinnen einzugehen», erinnert sie sich. Besonders beeindruckt war sie von der neuen Art der Kommunikation: «Die Gebärdensprache basiert auf Mimik und Gestik, was eine besondere Aufmerksamkeit erfordert.»

Hörbehinderte Patientinnen: Eine wach-
sende Zielgruppe

Patientinnen mit Hörbehinderungen kommen mittlerweile nicht nur aus Zürich, sondern auch aus anderen Teilen der Schweiz zu Frau Dr. Pauli. Sie schätzen die barrierefreie Kommunikation und fühlen sich verstanden und gut betreut. «Ein besonders berührender Moment war, als eine gehörlose Patientin nach ihrer Schwangerschaftsbegleitung mit ihrem Baby zurückkam und sich in Gebärdensprache bedankte», erzählt Dr. Pauli. Solche Begegnungen verdeutlichen, wie wichtig diese Form der Inklusion im Gesundheitswesen ist.

Herausforderungen und Chancen in der
inklusiven Medizin

Die Arbeit mit hörbehinderten Patientinnen bringt gelegentlich auch Herausforderungen mit sich. «Es ist entscheidend, dass alle medizinischen Informationen klar und verständlich übermittelt werden», sagt Dr. Nadja Pauli. Geduld und Zeit seien unerlässlich, um Missverständnisse zu vermeiden. Die Frauenärztin ist überzeugt, dass die Gebärdensprache ein Schlüssel zu einer inklusiven Gesundheitsversorgung ist, und hofft, dass immer mehr medizinisches Personal diese Kompetenz erwirbt. «Ich wünsche mir, dass barrierefreie Kommunikation künftig zum Standard im medizinischen Alltag gehört.»

Vision für eine inklusive Zukunft

«Unser Ziel ist es, weiterhin Vorreiter in der ganzheitlichen und inklusiven Betreuung zu sein», erklärt Frau Dr. Pauli. Ihr Traum ist es, Frauen jeder Herkunft und mit den unterschiedlichsten Bedürfnissen eine qualitativ hochwertige und persönliche medizinische Betreuung zu ermöglichen. Mit ihrer Arbeit setzt sie Massstäbe für eine inklusive und patientenzentrierte Medizin, die unabhängig von sprachlichen oder körperlichen Barrieren allen Frauen offensteht. Für mehr Informationen: https://gyne-viva.ch