Die Fachstelle für Gehörlose bietet seit zehn Jahren Sozialberatung und Unterstützung für gehörlose und hörbehinderte Menschen an.
Die Fachstelle betreut gehörlose und hörbehinderte Menschen an zwei verschiedenen Standorten: in ihrem zentralen Büro in St. Gallen sowie im «haus vorderdorf» in Trogen. Das «haus vorderdorf» ist ein Alters- und Pflegeheim, das ursprünglich nur für Gehörlose gegründet wurde. Mittlerweile zählen sowohl gehörlose als auch guthörende Menschen zu den Bewohnerinnen und Bewohnern des Alters-und Pflegeheims im schönen und ländlichen Trogen.
Gebärdensprachkurse
Da Senioren mit einer Hörbehinderung weiterhin einen grossen Anteil der Bewohnerinnen und Bewohner des «haus vorderdorf» ausmachen, sind die Mitarbeitenden in der Gebärdensprache geschult. Damit bietet das «haus vorderdorf» den Senioren mit einer Hörbehinderung ein Wohnumfeld an, das auf ihre kommunikativen Bedürfnisse Rücksicht nimmt. Zusätzlich lädt der wöchentliche Gebärdensprachkurs die Senioren zum spielerischen Austausch untereinander ein. Der Gebärdensprachkurs wird von Ingrid Dorothea Scheiber-Sengl, einer gehörlosen Mitarbeiterin der Fachstelle für Gehörlose geleitet. «Die Bewohnerinnen und Bewohner freuen sich immer auf meinen Besuch und erzählen mir, was sie am Tag erlebt haben», erzählt Ingrid.
Beratungsgespräch in Gebärdensprache
Zusätzlich bietet Ingrid als Fachmitarbeiterin im Sozialdienst Beratungsgespräche in Gebärdensprache an. Während des Gesprächs nimmt sich Ingrid viel Zeit für die Sorgen und Wünsche der gehörlosen und hörbehinderten Bewohnerinnen und Bewohner. Braucht es besondere individuelle Unterstützung, sucht sie gemeinsam mit ihren hörenden Kollegen nach bedürfnisgerechten Lösungen zum Wohl des jeweiligen Bewohners. «Ich bin gerne dort und ich freue mich, dass ich für die Bedürfnisse der gehörlosen und hörbehinderten Senioren da sein darf und Zeit mit ihnen verbringen kann.» Insbesondere die älteren Senioren mit einer Hörbehinderung sehnen sich nach Kontakt und Unterhaltung in Gebärdensprache. «Am schönsten ist es für mich, das Lächeln der Bewohnerinnen und
Bewohner zu sehen», erzählt Ingrid.
Gesamtleitung der Fachstelle
Ilir und Sabine Selmanaj teilen sich die Geschäftsleitung des Alters- und Pflegeheims und sind zudem verantwortlich für die Leitung der Fachstelle für Gehörlose. Suzana Rexhepi als Sekretärin und Gaby Müller als Buchhalterin komplettieren das Team der Fachstelle. Sowohl in Trogen als auch in ihrem Büro in St. Gallen unterstützen die Mitarbeitenden Menschen mit einer Hörbehinderung vor allem bei der Hilfsmittelsuche und im Jobcoaching. «Besonders herausfordernd ist es, den Hörenden zu erklären, dass Menschen mit einer Hörbehinderung Teil unserer Gesellschaft sind, leistungsfähig sind und nur ein wenig Rücksichtnahme bei ihrer Kommunikationsform brauchen», erklärt der Fachstellenleiter. Aus diesem Grund ist es für das ganze Team eine grosse Freude, wenn junge Menschen dank der Un-terstützung eine Arbeit finden, Eltern geeignete technische Hilfsmittel für ihre Kinder bekommen, damit diese dem Unterricht in der Regelschule folgen können oder, wenn sie mithelfen können, dass Kostengutsprachen gefällt werden.
Unterstützung unserer Arbeit
«Die Fachstelle wird von Sonos unterstützt», erzählt Ilir. Zukünftig möchte die Fachstelle für Gehörlose ihr Dienstleistungsangebot weiter ausbauen. «Wir freuen uns, wenn uns die bedürfnisgerechten Dienstleistungsangebote für gehörlose und hörbehinderte Menschen langfristig erhalten bleiben. Dazu sind wir auf die finanzielle Unterstützung mittels Spendengelder angewiesen.»