Kommunikation

Fingeralphabet

Das Fingeralphabet wird zusätzlich zur Gebärdensprache genutzt, um Begriffe zu buchstabieren. Das Buchstabieren einzelner Buchstaben erfolgt mithilfe jedes einzelnen Fingers.

Das Fingeralphabet wird ergänzend zur Gebärdensprache genutzt, um Wörter zu buchstabieren für die es noch keine Gebärde gibt oder, um die Schreibweise eines Wortes zu erklären. Weil das Buchstabieren mit den Fingern zeitaufwändig ist, wird es im Vergleich zur Gebärdensprache weniger genutzt. Das Fingeralphabet wird auch angewendet, um dem Gesprächspartner eine ihm unbekannte Gebärde zu buchstabieren.

«Hallo» buchstabiert mit dem Fingeralphabet

Das Einhand-Fingeralphabet ist international am einheitlichsten verbreitet. Dazu werden die Kleinbuchstaben des lateinischen Alphabets mithilfe der Finger nachgebildet. Der Buchstabe «A» wird zum Beispiel durch eine geballte Faust dargestellt. Während das «B» durch die flache aufrechte Handfläche und den nach innen gelegten Daumen nachgebildet wird. Für Laute, die sich aus mehreren Buchstaben zusammensetzen, wurden Handzeichen entwickelt. In der Deutschschweiz setzt sich das «CH» aus den Zeichen für die Buchstaben «C» und «H» zusammen. Das «SCH» wird durch die flache ausgestreckte Hand nach oben dargestellt.

Die Gebärde für «WC» setzt sich aus W und C zusammen

Auch für Akronyme wie zum Beispiel für «ILY» oder «WC» wurden Handzeichen entwickelt, um den Gesprächspartner schnell über die eigene Gemütslage oder Handlung zu informieren. Die Schreibweise von Akronymen besteht aus einer Aneinanderreihung von Grossbuchstaben. Das weltweit bekannteste ist das Chat-Akronym «LOL». Die meisten Akronyme werden aus der englischen Sprache übernommen. In der Gebärdensprachgemeinschaft ist das «ILY», das am häufigsten genutzte Akronym.

Die Gebärde «I Love You» setzt sich aus I, L und Y zusammen

Es bedeutet «Ich liebe dich» (I Love You). Um das Fingeralphabet selbst anwenden und verstehen zu können, ist viel Übung gefordert. Am schwierigsten ist das Verständnis, wenn der Gesprächspartner das Fingeralphabet beherrscht und es mit einer hohen Geschwindigkeit ausführt. Für die Ausführung wird die dominante Hand vor den Körper, etwas seitlich von der Brust, gehalten. Dort befindet sich der Sichtbereich, in dem sowohl die Gebärdensprache als auch das Fingeralphabet ausgeführt werden.

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Häufige Fragen

Ist das Fingeralphabet weltweit einheitlich?

Nein. Es bestehen zwar in einzelnen Ländern Ähnlichkeiten, jedoch unterscheidet sich auch das Fingeralphabet wie die Gebärdensprache von Land zu Land. Im britischen wird das Fingeralphabet beispielsweise mit zwei Händen gemacht.

Wird der Name immer mit dem Fingeralphabet buchstabiert?

In der Regel nicht. Wenn die Person einen Gebärdennamen besitzt, kommt das Fingeralphabet bei der Vorstellung seines Namens nicht mehr so oft zur Verwendung. Um effizienter zu kommunizieren, bekommen Anwender der Gebärdensprache von ihrer Gebärdensprachumgebung einen Gebärdennamen zugewiesen, den sie annehmen oder ablehnen können. Buchstabiert wird der Name nur, wenn man sich neu kennenlernt – oder den Gebärdennamen eines Anderen nicht weiss.

Wann kommt das Fingeralphabet zum Einsatz?

Bei Namen, Ortschaften und schwierigen Fachwörtern, bei diesen noch keine Gebärden vorhanden sind, kommt das Fingeralphabet neben der Gebärdensprache zum Einsatz.