Bilingualität

Bilinguale Bildung

Für Kinder mit einer Hörbehinderung ist es eine grosse Herausforderung Weltwissen zu erwerben. In einem Umfeld, das ihren Bedürfnissen entspricht, können sie sich freier entfalten und sich die Fähigkeiten und Kompetenzen aneignen, die ihnen den Einstieg in das Berufsleben erleichtern.

In einem Raum in der Schule mit mehreren Gesprächsteilnehmern kann es laut werden. Durch das Flüstern untereinander, Kramen in den Schultaschen und Rutschen auf den Stühlen, entstehen Geräusche, die für Kinder natürlich sind. Diese Geräuschkulisse erschwert Kindern und Jugendlichen mit einer Hörbehinderung das Verstehen im schulischen Umfeld. Kinder und Jugendliche mit einer Hörbehinderung haben daher individuelle Bedürfnisse.

Das bilinguale Unterrichtskonzept nimmt neben der Ausgestaltung eines angenehmen Lern- und Kommunikationsumfelds eine bedeutende Schlüsselrolle bei der Wissensvermittlung ein. Kinder und Jugendliche mit einer Hörbehinderung können mehr von der Sprache aufnehmen und Inhalte verstehen Durch den barrierefreien Zugang zum Wissen können Kinder die Welt besser begreifen. Mögliche Bildungslücken werden geschlossen. Damit ermöglicht das bilinguale Sprachmodell den Zugang zu einem guten Bildungsstand und erleichtert den Einstieg in das selbstständige Leben. Zweisprachigkeit sollte bereits in der Frühförderung von Kindern mit einer Hörbehinderung berücksichtigt werden.

Auf dem Pausenplatz unterhalten sich die Schüler und Schülerinnen. Durch die barrierefreie Kommunikation mit ihren Mitschülern fühlen sich Kinder und Jugendliche mit einer Hörbehinderung zugehörig. Sie bewegen sich zwischen zwei Sprachkulturen.

Mit dem bilingualen Sprachmodell wird Kindern und Jugendlichen mit einer Hörbehinderung eine Möglichkeit geboten, die Gebärdensprache grundlegend zu erlernen. Weiterhin empfiehlt die UN-Behindertenrechtskonvention die Förderung der sprachlichen Identität von Kindern und Jugendlichen mit einer Hörbehinderung (Artikel 24), um ihnen eine volle und gleichberechtigte Teilhabe auf dem Bildungsweg in der Gesellschaft zu ermöglichen.

Mit den Rechten und Möglichkeiten, die Kinder und Jugendliche mit einer Hörbehinderung mit dem bilingualen Sprachmodell vermittelt werden, gehen sie mit einer gestärkten Persönlichkeit, verschiedenen Fähigkeiten und Stärken aus dem Schulalltag heraus. Sie lernen ihr Leben selbstbestimmt und selbstverantwortlich zu gestalten. Mit der Übernahme der Verantwortung für das eigene Leben, werden sie selbst schöpferisch tätig, wodurch sie die Möglichkeiten der Entfaltung in ihrem Leben neu definieren.

«Zugang zur Bilingualität ist für mich eine Selbstverständlichkeit, gelebte Gleichberechtigung und Sicherstellung von Autonomie»
- Peter Bachmann, Co-Institutionsleiter SEK3 Zürich

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