Hörbehinderung

Gehörlosigkeit

Gehörlose können alles - ausser hören. Sie erleben die Welt visuell und kommunizieren mit den Händen – der Gebärdensprache. Gehörlose sind nicht viel anders, als hörende Menschen. Sie sind genauso Mensch und leisten einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft.

In der Schweiz leben über 10’000 gehörlose Menschen und bilden damit in der Gesellschaft mit der Gebärdensprache eine sprachliche Minderheit. Die Gebärdensprache ist die Muttersprache von vielen gehörlosen Menschen und bildet eine eigene Sprachkultur. In der Schweiz gibt es schätzungsweise über 20’000 Gebärdensprachnutzer, die sich meist im engeren Umfeld von gehörlosen Menschen befinden.

Wie gestalten gehörlose Menschen ihr Leben? Was bedeutet es, gehörlos zu sein? Gehörlose besitzen wie Hörende eine Leidenschaft für etwas, was sie stark begeistert. Tanzen, musizieren, malen – und ja, sie können auch Auto oder Velo fahren. Sie erleben die Welt visuell und besitzen Fähigkeiten, die hörenden Menschen verborgen bleiben. Trotzdem werden viele gehörlose Menschen in der Gesellschaft in den unterschiedlichsten Lebensbereichen ausgeschlossen. Damit entstehen für sie grosse Nachteile und Hürden, die es zu meistern gibt. Sie kämpfen für ihr Recht auf Selbstbestimmung, Chancengleichheit und gesellschaftliche Teilhabe.

Auch spätertaubte Menschen finden manchmal ihren Weg zur Gebärdensprache. Für viele Spätertaubte ist die Ertaubung im ersten Moment ein grosser Schock. Sie haben vorerst keine Berührungspunkte mit der Gebärdensprache. Hier ermöglicht das Cochlea Implantat ihnen den Weg in ihr gewohntes Lebensumfeld zurück und sie können ihre bisher bekannte Lebensqualität wiederherstellen. Aus diesem Grund entscheiden sich viele spätertaubte Menschen für das Cochlea Implantat.

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Sonos Schweizerischer Hörbehindertenverband
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Häufige Fragen

Wo gibt es Gebärdenbücher zum lernen mit Kindern?

Der Verlag fingershop.ch bietet für jedes Alter und für jede Stufe entsprechende Gebärdenbücher an. Besonders praktisch sind die Gebärdenbilder für Einsteiger, um Gebärdensprache spielerisch zu lernen.

Wie hören Menschen mit einer Hörbehinderung den Wecker?

Ganz einfach: sie hören ihn nicht, sondern spüren den Wecker. Es gibt spezifische Wecker mit einem Vibrationsmodul oder integrierten Blitzlichtanlagen. Das Vibrationsmodul wird unter dem Kopfkissen platziert. Statt, dass der Wecker am frühen Morgen schellt, vibriert das Vibrationsmodul.

Wie lange brauche ich, um die Gebärdensprache zu lernen?

Das ist ganz unterschiedlich und hängt von Ihrer Motivation ab. Die Gebärdensprache lernt man wie jede andere Sprache auch durch üben und anwenden. Wenn Sie sich regelmässig mit anderen Gebärdensprachnutzern unterhalten, werden Sie die Gebärdensprache relativ schnell erlernen. Einige brauchen ein Jahr, andere bis zu fünf Jahre bis sie die Sprache vollständig verstehen und beherrschen. Um mit anderen Gebärdensprachnutzern in Kontakt zu kommen, ist es empfehlenswert, regelmässig Veranstaltungen zu besuchen. Eine Übersicht der anstehenden Veranstaltungen finden Sie hier.

Sind gehörlose Menschen nicht taubstumm?

Nein. Auch gehörlose Menschen können sprechen bzw. Laute von sich geben. Nur weil sie ihre Hände für die Kommunikation benutzen, heisst das nicht, dass sie automatisch auch stumm sind. Das Wort «taubstumm» wird zudem als diskriminierend empfunden. Richtig heisst es taub oder gehörlos.