Hörhilfen und Hilfsmittel

Hilfsmittel

Es gibt Hilfsmittel, die hörbehinderte Menschen dabei unterstützen, ihren Alltag selbstständig und unabhängig zu meistern. Hilfsmittel, die in der Ausbildung oder im Berufsleben eingesetzt werden, ermöglichen den Zugang zur gesellschaftlichen Teilhabe.

Die Angebotspalette der Hilfsmittel ist gross. Sie reicht von Lichtsignalanlagen, die helle Lichtblitze aussenden, über vibrierende Wecker bis zu FM-Anlagen, welche häufig während der Ausbildungszeit und auch im Berufsleben eingesetzt werden. Lichtsignale informiert über eingehende Anrufe, Besucher vor der Haustür und auch im Notfall wird der Bewohner nicht im Stich gelassen. Rauchmelder werden an die Lichtsignalanlage angeschlossen und im Wohnbereich verteilt. So ist immer ein Lebensretter zu Hause.

Sogar, wenn der Bewohner schläft. Dazu wird ein Wecker mit einem starken Vibrationskissen an einen Empfänger des Lichtsignalsystems angeschlossen. Der Sender (Rauchmelder, Klingel- oder Telefonanlage) leitet die akustischen Signale an den Empfänger weiter. Der Wecker vibriert, sodass der Bewohner zeitig das Haus verlassen und die Feuerwehr informieren kann. Muss der Bewohner pünktlich zur Arbeit, kann die gewünschte Weckzeit eingestellt werden. Jeder Sender kann mit jedem Empfänger kombiniert werden. So ist frei wählbar, wie der Bewohner geweckt werden möchte, einem Vibrationsalarm, hellen Lichtblitzen oder durch ein lautes Tonsignal (bis 89 dB). Die Funksignalübertragung erfolgt über die Stromleitung, sobald der Sender als auch der Empfänger in eine Steckdose eingesteckt und die Geräte eigeschaltet sind.

Während der Ausbildungszeit nutzen hörbehinderte SchülerInnen eine mobile FM-Anlage, um das Unterrichtsgeschehen mitzuverfolgen. Die FM-Anlage besteht ebenfalls aus einem Sender und einem Empfänger. Der Sprecher (Lehrperson) trägt in der Regel den Sender um seinen Hals. Der Sender überträgt das Signal frei von störenden Nebengeräuschen mittels Funkwellen an den Empfänger. Um die Signale zu empfangen, benötigen Menschen mit einer Hörbehinderung Hörgeräte, mit einem Audioausgang und einer Telefonspule oder Bluetooth. Aufgrund der hohen Reichweite kann die FM-Anlage auch in grösseren Räumen (Hörsälen, Besprechungs- und Veranstaltungsräumen) oder im Freien genutzt werden. In der Entfernung entsteht ein Lautstärkeverlust, der durch die im Empfänger integrierte Lautstärkeregelung ausgeglichen wird.

Auch im Berufsleben wird die FM-Anlage im Sinne der beruflichen Teilhabe eingesetzt. Menschen mit einer Hörbehinderung kommen auch hier schnell an ihre Grenzen, sobald das Sprachverstehen durch die Versorgung mit Hörgeräten oder einem Cochlea Implantat in einer geräuschvollen Umgebung  oder in Räumen mit grosser Distanz nicht mehr ausreicht. Für Besprechungen mit mehreren Gesprächsteilnehmern besteht die Möglichkeit mehrere Sender (Mikrofone) einzusetzen.

Die induktive Höranlage ist ein technisches Gerät, welches gern in grösseren Veranstaltungsräumen (Vortragssäle, Kirchen, Kinos, Theatern) eingesetzt wird. Die entsprechend ausgestatteten Räumlichkeiten sind mit einem blauen Hinweisschild gekennzeichnet. Das Hinweisschild bildet ein Ohr und den Buchstaben «T» ab. Zur Inbetriebnahme wird die Induktionsschleife entlang der Innenwände des Raumes verlegt, sodass der Zuhörerbereich eingeschlossen wird. Es wird einen Verstärker angeschlossen, der mit einer Mikrofonanlage verbunden ist. Menschen mit einer Hörbehinderung nutzen einen Empfänger, den sie vor Beginn der Veranstaltung bei der Ausgabestelle abholen. Darüber hinaus können Hörgeräteträger mit einer speziell eingebauten Empfangsspule die Signale verstärkt und frei von Störgeräuschen empfangen.

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Häufige Fragen

Wie hören Menschen mit einer Hörbehinderung den Wecker?

Ganz einfach: sie hören ihn nicht, sondern spüren den Wecker. Es gibt spezifische Wecker mit einem Vibrationsmodul oder integrierten Blitzlichtanlagen. Das Vibrationsmodul wird unter dem Kopfkissen platziert. Statt, dass der Wecker am frühen Morgen schellt, vibriert das Vibrationsmodul.

Mit Hilfsmitteln sollte doch alles wieder möglich sein?

Ja und Nein. Hilfsmittel erleichtern den Zugang zur Kommunikation, lösen jedoch aber nicht immer das Grundproblem. Mit Hilfsmitteln im Alltag haben es Menschen mit einer Hörbehinderung leichter, Gesagtes zu verstehen. Trotzdem bestehen immer noch Kommunikationsbarrieren, die bewältigt werden müssen.