Cochlea Implantat
Das Cochlea Implantat (CI) ist eine Hörhilfe für Menschen mit einer Hörbehinderung. In der Schweiz tragen über 2'600 Menschen mit einer Hörbehinderung ein Implantat. Das CI eignet sich besonders für spätertaubte Menschen. Aber auch für Erwachsene, die ein Hörgerät tragen und durch dieses nicht mehr ausreichend versorgt sind, ist das Cochlea Implantat eine mögliche Option.
Der Sprachprozessor vom Cochlea Implantat sitzt direkt hinter dem Ohr und erfasst die Schallwellen der Hörumgebung. Die wichtigen Frequenzen werden vom Sprachprozessor gefiltert, verstärkt und anschliessend über die Magnetspule am Hinterkopf an das Implantat übertragen. Das Implantat ist unter der Haut und gibt elektrische Impulse an das Elektrodenkabel ab. Die Elektroden am Kabel werden durch die Impulse gereizt und stimulieren die Hörnervenfasern der Hörschnecke (Cochlea). Damit entsteht ein Höreindruck.
Das Cochlea Implantat hat auch mögliche Risiken. Fachleute klären über die Risiken zum Cochlea Implantat auf. Nach der Operation folgt anschliessend ein Hörtraining, welches über mehrere Monate dauert. Daher muss der Träger die Hörumgebung neu kennenlernen. Das Cochlea Implantat ermöglicht hörbehinderten Kindern und Erwachsenen eine bessere Sprachentwicklung. Eine möglichst frühe Implantation erleichtert bei Kindern das Erlernen der gesprochenen Sprache. Darum entscheiden sich viele Eltern für ein Cochlea Implantat.
Obwohl die Fachleute sich einig sind, dass das Cochlea Implantat einen besseren Zugang zum Spracherwerb ermöglicht, bestehen in der Entwicklung des Kindes weitere Risiken. Wie geht es weiter, wenn das Kind den Anschluss verpasst? Wenn die Erwartungen an das hörbehinderte Kind grösser werden und damit ein steigender Druck ausgelöst wird? Mit dem bilingualen Sprachmodell in der Frühförderung, der Gebärden- und Lautsprache, kann sichergestellt werden, dass bei einem Rückfall im Spracherwerb jederzeit der Anschluss mit der Gebärdensprache wieder aufgenommen wird. Eine mögliche Bildungslücke kann damit verhindert werden. Gebärdensprache in der Frühförderung mindert diese Risiken und bietet eine zusätzliche Versicherung. Wenn die Belastung in der hörenden Umgebung zu gross wird, findet der Träger jederzeit Zugang zur Gebärdensprachgemeinschaft. Damit findet der Träger auch den sozialen Rückhalt in einem angenehmen und barrierefreien Kommunikationsumfeld. Die Gebärdensprache nimmt in der bilingualen Frühförderung so eine wichtige Schlüsselrolle ein.